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SCHLAF(LOSIGKEIT) JUNGER ELTERN
ОглавлениеDass Babys und Kleinkinder für schlaflose Nächte sorgen können, erleben wohl alle Eltern überall auf der Welt. Wie sehr der Schlaf beeinträchtigt wird, haben Forscher der Universität Warwick in Großbritannien mithilfe von Daten aus Deutschland untersucht. Ihr Ergebnis: Mütter schlafen im Durchschnitt in den ersten drei Monaten, innerhalb derer ein Tiefpunkt erreicht wird, eine Stunde weniger als vor der Geburt. Bei den Vätern sind es 15 Minuten weniger. Zwar bessere sich das mit zunehmendem Alter des Nachwuchses, doch selbst wenn die Kinder bereits vier bis sechs Jahre alt sind, schlafen Frauen der Studie zufolge noch zwanzig Minuten und Väter 15 Minuten weniger pro Nacht als vor der Geburt. Warum trifft es die Mütter meist härter? Eine Erklärung könnte sein, dass Mütter nach wie vor häufiger als Väter die primären Bezugspersonen für die Kinder sind. In den ersten sechs Monaten sind stillende Mütter zudem in größerem Umfang gefragt. Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass Erstlingseltern mehr Probleme mit dem Schlaf haben als erfahrene Eltern mit zwei oder mehr Kindern.
Und was genau stellen die Schlafspindeln an, damit wir gut schlafen? Sie sorgen ganz einfach dafür, dass sich der Thalamus auf eine gute Kommunikation mit der Großhirnrinde statt auf die Weitergabe von äußeren Eindrücken konzentriert. Auf diese Weise kann sich die Großhirnrinde ganz ungestört der Erinnerungskonsolidierung widmen. Je mehr Schlafspindeln man hat, desto weniger reagiert man also auf Eindrücke von außen und desto zusammenhängender und ungestörter schläft man. Menschen, die sehr leicht wach werden, produzieren weniger Schlafspindeln. Dies ist zum Beispiel bei Schlafstörungen der Fall, aber auch bei Schizophrenie, bei der häufig Schlafprobleme auftreten. Man hat außerdem festgestellt, dass Frauen mehr Schlafspindeln bilden als Männer. Wir können bisher nur vermuten, ob dieser Geschlechterunterschied durch den höheren Schlafbedarf von Frauen, einen eventuell höheren IQ von Frauen oder durch eine höhere Sensitivität auf äußere Reize während des Wachseins zu erklären ist.