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TRAUMSCHLAF – DAS FASZINIERENDE ANDERE LEBEN
ОглавлениеTagsüber führt man ein Durchschnittsleben mit Haus und Hund. Nachts fliegt man zum Mond, heiratet einen Star oder wird wieder zum Kind. Träume haben Menschen schon immer fasziniert. Wenn man aus einem wunderschönen Traum gerissen wird, wünscht man sich, ihn weiterträumen zu können. Bei einem Albtraum, wenn einem gerade ein Messer an die Kehle gehalten wird, ist man froh, dass alles nur ein Traum war.
Im Allgemeinen kann man es Menschen ansehen, wenn sie träumen. Hinter den geschlossenen Augenlidern bewegen sich die Augen hin und her, und die Person wirkt gleichzeitig wach und schlafend. Besonders deutlich sieht man das bei Kleinkindern, die generell sehr viel träumen. Aufgrund der am Anfang des Traumschlafes zu beobachtenden Augenbewegungen wird dieser auch als REM-Schlaf (die Abkürzung für rapid eye movement = schnelle Augenbewegungen) bezeichnet. Später in der Nacht, wenn der Traumschlaf dominiert, variiert der Blutdruck mehr, der Cortisolspiegel im Blut steigt an, und die Aktivität in Teilen der Großhirnrinde nimmt deutlich zu. Noch wissen die Forscher nicht genau, ob die Augenbewegungen im REM-Schlaf eine Funktion erfüllen. Manche vermuten, dass dies eine Reaktion auf die Bilder ist, die wir in unseren Träumen sehen. Andere glauben, dass die synchronisierten Augenbewegungen die Kommunikation zwischen den beiden Gehirnhälften erleichtern und sich der Traumschlaf deshalb positiv auf die eigene Kreativität auswirkt (mehr dazu in Kapitel 6). Die plötzlichen Muskelzuckungen, die bisweilen zu Beginn des Traumschlafs auftreten – besonders bei Babys – interpretieren manche Forscher als kurze Übungseinheit des Gehirns, um die Interaktion zwischen dem Gehirn und den Muskeln zu trainieren.