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DIE ENTSTEHUNG DES KREUZZUGSGEDANKENS
ОглавлениеErdmanns römische Tätigkeit ermöglichte ihm nicht nur ein bescheidenes, aber auskömmliches Leben, sondern bot ihm auch alle Voraussetzungen für ein reiches wissenschaftliches Dasein. Nicht einmal die römischen Kunstschätze konnten ihn davon abhalten. An den Rundgängen und Ausflügen der Mitarbeiter beteiligte er sich zwar; immer aber stand die wissenschaftliche Arbeit im Mittelpunkt seiner Interessen. Einmal soll er sogar einen Urlaub »zwischen den Jahren« abgebrochen haben, um in der Institutsbibliothek »seinen Lastern zu frönen«.1 So sehr identifizierte er sich mit den Forschungen, denen er dienstlich und »privat«, also aus eigenem Antrieb, nachging. Dem Institut, der Bibliothek, seinen dienstlichen Aufgaben galt seine ganze Energie. Er arbeite für zwei, meinte Chroust, sein Würzburger Lehrer, dem er von seiner Tätigkeit erzählt hatte.2 Dass er in Rom eine dauerhafte Beschäftigung anstrebte, lässt sich gut verstehen.