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Benjamin lenkte seinen kleinen Mazda flott über die Straßen. Als die Gegenfahrbahn frei war, setzte er zu einem Überholmanöver an und drückte das Gaspedal tief durch. Der Motor drehte hoch, Benjamin ließ den schwer beladenen LKW hinter sich und näherte sich der Stadtgrenze von Steyr. Richtig übel war ihm, er brauchte frische Luft, also kurbelte er das Fenster auf und schnappte nach dem Luftstrom. Er hasste Steyr und all die Erinnerungen, die er mit dieser Stadt verband. Seine Kindheit im Schatten der väterlichen Launen, seine Jugend mit der als zutiefst verletzend empfundenen Scheidung seiner Eltern, die Mühsal in der Schule, das Fremdsein in der Welt, all das war an die Stadt Steyr geknüpft. Zum Glück hatte er sich schon vor Jahren davon befreien können, war nach der Scheidung der Eltern mit seiner Mutter nach Linz gezogen und hatte dort mit vierzehn Jahren ein fast neues Leben anfangen können. Eine neue Schule, neue Freunde, die ersten vorsichtigen Kontakte zu Mädchen, ja, in Linz war es ihm viel besser gegangen, auch wenn Mutter und Sohn nun mit einer kleinen Mietwohnung Vorlieb nehmen mussten. Aber für Luxus, einen Swimmingpool und Schiurlaube am Arlberg oder in Kitzbühel hatte er sich ohnedies nie wirklich begeistern können, vielmehr waren ihm insbesondere die Urlaube ein Gräuel gewesen. Sein Vater war am leichtesten zu ertragen gewesen, wenn er gearbeitet hatte, was zum Glück die meiste Zeit der Fall gewesen war. Er verdrängte die Erinnerungen an seine frühen Jahre.

Benjamin Felder reduzierte das Tempo des Wagens und passierte die Ortseinfahrt von Steyr. Natürlich kannte er jeden Winkel und jede Straße, auch wenn er schon seit elf Jahren in Linz lebte. Er wusste, wohin er an diesem Abend zu fahren hatte. Verbissen kaute er auf seinen Lippen, fuhr sich immer wieder nervös durch das Haar. Ein steiniger Weg lag vor ihm, aber er musste ihn einfach gehen, es gab keine Alternative. Er brauchte das Geld. Unbedingt. Und es gab nur einen Mann, der ihm das Geld geben konnte. Nur einen!

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