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3.2.3 Die dritte Welle: Sozialpsychologische Theorien, Coping und soziale Kompetenz

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Mit den Modellen der Verhaltensaktivierung war die Person als handelndes Subjekt zu berücksichtigen. Es stellte sich sehr schnell die Frage, warum manche Menschen nicht tun, was ihnen guttun würde, also beispielsweise sich mit anderen Menschen treffen oder Fahrrad fahren. Eine Antwort war, dass es ihnen an den benötigten Fähigkeiten fehlt. Therapeutisch bedeutete dies, dem Patienten die benötigten Fähigkeiten zu vermitteln, die er braucht, um sein Leben positiv gestalten zu können. Es wurden Trainingsprogramme entwickelt, um Fähigkeiten (Coping) zu lehren und zu trainieren, was von Beginn an vor allem soziale Kompetenzen einschloss. Das Konzept der sozialen Lerntheorie geht auf Bandura (1977) zurück. Die Erwartung ist, dass durch Erklärungen, Übungen oder Training Kompetenzen aufgebaut werden können, die die Bewältigung von Anforderungen erleichtern, d. h. »Coping Skills« (Lazarus & Folkman, 1984). Von besonderer Bedeutung sind »soziale Kompetenzen«, d. h. Fähigkeiten, die erforderlich sind, um im Kontakt mit anderen Menschen erfolgreich zu sein oder soziale Konflikte zu lösen (Goldfried & D’Zurilla, 1969; McLean, 1973; Bellack & Hersen, 1979).

Die Übertragung in die Therapie geschah, indem systematische Trainingsprogramme entwickelt wurden, um soziale Kompetenzen aufzubauen und weiterzuentwickeln. Dies geschah beispielsweise mit Blick auf Patienten, die unter einer schizophrenen Psychose litten (Anthony & Liberman, 1986). Es wurden sehr strukturierte Therapiemanuale zum »Assertiveness-Training« entwickelt, mit dem Ziel soziale Unsicherheiten zu überwinden (Rich & Schroeder, 1976). In dieser Zeit kam die Verhaltenstherapie auch nach Deutschland an das Max-Plank-Institut für Psychiatrie in München (Brengelmann, 1967). Die damals entwickelten Manuale sind bis heute in Verwendung (Ullrich de Muynck & Ullrich, 1976). In derselben Zeit wurden auch VT-Varianten entwickelt, die soziale Interventionen in den Vordergrund stellten, wie beispielsweise die Interpersonelle Psychotherapie (IPT; Weissman et al., 1974).

Neben dem Trainieren und Üben von Copingfähigkeiten wurde von Beginn auch bereits von Bandura (1969; 1977) oder Cautela (1976) das Modelllernen als wichtige Lernmethode beschrieben. Der Patient wird angehalten, andere Personen zu beobachten und dann zu imitieren. Dies ist besonders bei komplexen und sozialen Verhaltensabläufen von Bedeutung.

Heute findet sich das Training der sozialen Kompetenzen weiterhin sowohl als alleiniges Therapieelement wie auch als Teil vieler komplexer Therapieprogramme.

Ideengeschichte der Psychotherapieverfahren

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