Читать книгу Ich helf Dir kochen - Hedwig Maria Stuber - Страница 37

Das Vorbild spielt immer noch eine Riesenrolle – das betrifft Eltern und Erzieher oder Lehrer. Dabei wirkt Ablehnung stärker als Bevorzugung. Andererseits ergaben Studien, dass das Belohnungsprinzip auch beim Essen funktioniert. Wenn die Belohnung aber in Form von Süßigkeiten daherkommt, ist der Effekt kontraproduktiv.

Kinder sind detailverliebt und lassen sich schon von Kleinigkeiten den Appetit verderben. Sie mögen Essgeschichten, Süßes, mehrere Geschmackskomponenten und ein aufregendes Mundgefühl. Vor allem mögen sie es, mit einbezogen zu werden in die Gestaltung des Speiseplans. Essverhalten wird vom ersten Lebenstag an gelernt – der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Außerdem hat gerade Essen und Trinken sehr viel mit Instinkten zu tun: Unser Riechhirn gehört zum limbischen System – dem entwicklungsgeschichtlich ältesten Teil unseres Gehirns. Wie wir essen und trinken, ist also salopp gesagt eine Mischung aus Steinzeit und Erziehung. Je besser ein Kind von Anfang an fit gemacht wird für den Überfluss, desto leichter wird es ihm fallen, im Schlaraffenland gesund zu bleiben. Zu spät ist es dafür nie, selbst Erwachsene können ihr Essverhalten noch umstellen – spätestens dann, wenn sie Eltern werden!