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DAS TIEFKÜHLGERÄT – DER LEBENSMITTELRETTER
ОглавлениеWarum tiefkühlen?
Ein gut gefülltes Gefriergerät erleichtert das Leben enorm, egal ob man nun als Eichhörnchentyp Vorräte hortet, ob man Reste »rettet« oder gezielt Mahlzeiten vorbereitet – Stichwort »Meal Prep«. Der Handel lockt mit einem schier unendlichen Angebot an gefrorener Ware jeglicher Art, um unsere TK-Fächer daheim zu bestücken. Industriell tiefgefrorene Lebensmittel werden durch sogenanntes Schockfrosten sehr schnell durchgefroren, ein Vorteil für Qualität und Aroma. Es macht auf jeden Fall Sinn, saisonal günstig erstandenes Obst und Gemüse oder Produkte aus Eigenerzeugung einzufrieren. Man sollte sich allerdings fragen, ob man nicht lieber gleich auf fertige TK-Ware zurückgreift, als für frische Ware Geld auszugeben und sich Arbeit zu machen.
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Beeren für die Schüttelpackung nebeneinander liegend einfrieren.
Richtig tiefkühlen
Zum Einfrieren bei –18° eignet sich jedes Vier-Sterne-Tiefkühlfach. Um Qualität, Aroma und Nährstoffgehalt bestmöglich zu erhalten, können Sie einiges tun.
Nicht zu viel auf einmal einfrieren und maximal 1 kg pro Päckchen. Sonst dauert der Gefrierprozess zu lange und es bilden sich viele große Eiskristalle.
Passende Portionen abpacken: fürs Müsli, fürs Mittagessen im Büro.
Obst und Gemüse vorher putzen, waschen und je nach Verwendungszweck auch schälen und klein schneiden und evtl. blanchieren (1 Minute kochen, kalt abbrausen, abtropfen lassen), damit Vitamine und Farbe möglichst erhalten bleiben.
Alles möglichst luftdicht verpacken in spezielle Tüten oder Boxen. Sie sind lebensmittelgerecht und isolieren gut. Man erkennt »tiefgefriergeeignet« am Eiskristall-Symbol. Alufolie eignet sich nicht für Saures!
Beeren lassen sich gut entnehmen, wenn Sie sie einzeln nebeneinander auf einem Teller einfrieren und dann in einen Beutel umfüllen (Schüttelpackung).
TK-Profis stellen gefüllte Beutel zunächst zum Einfrieren in eine eckige Box; so lassen sie sich im gefrorenen Zustand platzsparend wie Container stapeln.
Gefrierbrand ist nicht gesundheitsschädlich. Die ausgetrockneten Stellen – entstanden durch beschädigte Verpackung oder offene Stellen – einfach abschneiden.
Lebensmittel nicht zu lange horten. Auch bei Tiefkühlung gehen Abbauprozesse weiter, wenn auch sehr verlangsamt. Fett z. B. kann durchaus ranzig werden!
Die empfohlene Lagerzeit beträgt
für Fleisch: 9–12 Monate
für fettes Fleisch und Fisch: 6–9 Monate
für Gemüse: 11–15 Monate
für Obst: 8–12 Monate
für fertige Speisen etwa 3 Monate
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Gleich beim Einfrieren an die spätere Verwendung denken und die vorbereiteten Lebensmittel in praktischen Portionen abpacken.
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Ob Gefäße mit Deckel, Tüten mit Spezialverschluss oder Verschlussklipse: Der Handel bietet eine Vielfalt an Verpackung für Tiefgekühltes an.
Schonend auftauen
Langsam auftauen lassen, am besten im Kühlschrank. Als energetischen Nebeneffekt kann der Kühlschrank die mitgebrachte Kälte nutzen. Legen Sie etwas unter, um das Kondenswasser aufzunehmen.
Mit steigenden Temperaturen vermehren sich die Mikroorganismen wieder. Aufgetautes sollte also zügig verarbeitet und nicht erneut eingefroren werden.
Die Auftauflüssigkeit von Fisch und Fleisch kann gesundheitsschädliche Mikroorganismen enthalten. Also direkt entsorgen und nicht auf andere Lebensmittel tropfen lassen; beim Auftauen im Kühlschrank am besten eine Schale unterstellen.
Gemüse und rohe Meeresfrüchte, z. B. TK-Garnelen, können unaufgetaut im Topf oder auch in der Mikrowelle erwärmt werden.
Das gehört nicht in das TK-Gerät
Bei rohen Eiern platzt die Schale, gekochte werden glasig.
Rohe Kartoffeln werden süß.
Pudding und Speisen mit Gelatine werden wässrig.
Baiser wird zäh.
Wasserreiche Lebensmittel wie Salat, Gurken, Paprika, ganze Trauben, Äpfel, Birnen, Melonen werden matschig.
Milchprodukte flocken aus.
Richtig abtauen
Heutige No- oder Low-Frost-Gefriergeräte müssen zwar kaum mehr abgetaut werden. Aber: Wenn die Schicht aus Reifansatz nicht mehr zu übersehen ist und sich die Schubladen nur noch ruckartig öffnen lassen, dann wird es höchste Zeit, das Tiefkühlgerät wieder einmal abzutauen. Denn je dicker die Eisschicht, desto schlechter die Kühlleistung und umso höher der Stromverbrauch.
Im Normalfall sollte einmal Abtauen pro Jahr genügen, idealerweise an einem kalten Wintertag, an dem man das Gefriergut auf dem Balkon zwischenlagern kann. Falls möglich, stellen Sie die Temperatur am Gerät bereits in der Nacht vorher kälter und sorgen Sie vor mit kalten Kühlakkus. Damit können Sie das Gefriergut auch in der Badewanne kühl halten (Heizung im Bad ausschalten!) und mit Badetuch, dicker Decke oder einem Stapel Zeitungen abdecken.
Und so geht’s: Ausschalten, Stecker ziehen, ein weites Gefäß mit heißem Wasser in das Tiefkühlgerät einstellen, Tür schließen, saugfähige Lappen zum Vorbeugen einer Überschwemmung am Boden vor die Gerätetür legen.
Nach 15–20 Minuten können Sie beginnen, vorsichtig die Vereisungen zu lösen. Falls der Eislöser (Spatel) nicht mehr vorhanden ist, kratzen Sie auf keinen Fall mit einem metallenen Werkzeug und verwenden Sie keinen Fön. Große Eisstücke gleich im Spülbecken entsorgen.
Mehr zu »Auswischen und Reinigen« lesen Sie >.
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Kühlschränke sind unterschiedlich eingeteilt. Aber ein bis zwei Gemüsefächer müssen immer dabei sein, damit das Gemüse vor kalter Luft und Austrocknung geschützt ist.