Читать книгу Korea Inc. - Karl Pilny - Страница 25

London, Chelsea

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Cathy war sauer – seit ihrem Telefongespräch mit Coco am frühen Nachmittag hatte sie es ungefähr jede Viertelstunde bei Jonathan probiert, aber es war immer nur die Mailbox dran gewesen. Jetzt beschloss sie, es aufzugeben. Sie würde sich nicht zum Affen machen. Nicht für Jeremy und auch nicht für seinen Freund. Coco hatte recht: scheiß Männer! Es hatte gutgetan, sie so von der Leber weg lästern zu hören. Coco, die dann doch gleich wieder mit dem nächstbesten in die Kiste sprang, solange er nur athletisch genug gebaut war, einen knackigen Arsch und wenig Hirn hatte. Nein, Cathy war nicht wie Coco. Trotzdem würde sie in ihrer trostlosen Lage das Gespräch mit der Freundin gut brauchen können. Mittlerweile war Cathy entschlossen, sie in Shanghai zu besuchen. Mochte Jeremy sagen, was er wollte. Wahrscheinlich würde er gar nichts sagen. Womöglich würde er nicht mal merken, dass sie weg war. Scheiß Männer!

Auch Jeremy hatte, wie sie sehen konnte, heute vergeblich versucht sie anzurufen. Aber nur ein einziges Mal! Typisch. Wenn sie jemanden sprechen wollte, wählte sie sich die Finger wund, und Jeremy probierte es ein müdes Mal und damit war sein Gewissen beruhigt. Der konnte sie mal. Sie versuchte es bei Jonathan. Wieder nichts. Sie fühlte sich einsam. Wollte eine menschliche Stimme hören. Coco in Shanghai schlief, die konnte sie nicht anrufen. Teufel auch. Dann eben doch Jeremy. Schließlich war morgen das Charity Dinner im Dorchester Hotel, und sie hatte nicht vor, dieses Top-Event wegen seiner Unzuverlässigkeit sausen zu lassen. Sie wählte seine Nummer.

Immerhin. Er ging sofort dran. „Ach, du bist’s. Ist gerade ganz schlecht, Cathy. Du, ich kann jetzt wirklich nicht. Ich melde mich, ja?“

Und war schon wieder weg. Arschloch. Wütend schleuderte Cathy ihr Smartphone durchs Zimmer. Irgendwas klirrte. Als sie das Gerät aufhob, war ein Sprung im Display. Ein Spiegelbild ihrer Seele.

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