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Berlin, Potsdamer Platz

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Teaser: Der englische Rechtsanwalt Adrian Bell und seine japankoreanische Freundin Hana-ko am Strand. Lachen, Küsse, weichgezeichnete Bilder. Dann verzweifelte Schreie, die Leinwand wird schwarz. Dazu in großen Lettern der Filmtitel: „Korea Incorporated“. Während der Vorspann läuft, ertönt im Hintergrund das in ganz Korea beliebte Volkslied „Arirang“, das von der tragischen Trennung zweier Liebenden erzählt, die hoffen, bald wieder vereint zu sein. Zwischen Vorspann und eigentlichem Filmbeginn das Bild eines vereisten Sees vor dem Hintergrund schneebedeckter Gipfel. Dazu wiederholt eine tiefe Stimme aus dem Off die Liedstrophe:

So viele Sterne es im klaren Nachthimmel gibt

So viele Träume gibt es in unserem Herzen

Dort drüben, da ragt der Berg Paektu

wo selbst mitten im Winter die Blumen erblühn

Handlung: Adrian Bells Freundin Hana-ko verschwindet während eines gemeinsamen Ausflugs an die japanische Westküste spurlos. Bell erhält von hinten einen Schlag auf den Kopf und kann sich an nichts mehr erinnern. Dennoch wird er verdächtigt, seine Freundin umgebracht zu haben, und flieht aus dem Land. Während Hana-ko für tot erklärt wird, hört Bell nie auf zu glauben, dass sie noch lebt, und durchzieht auf der Suche nach ihr die Welt. Häufig hält er sich dabei in Südkorea auf – dem Land, aus dem Hana-kos Vorfahren während der japanischen Besatzungszeit verschleppt worden sind.

Als die Spannungen zwischen den Koreas erneut eskalieren, arbeitet Bell als Korrespondent für die BBC. Als „embedded journalist“ ist er auf einem südkoreanischen Kriegsschiff unterwegs, als es in der Nähe der umstrittenen Insel Yeonpyeong zu einem Feuergefecht kommt. Ein nordkoreanisches Patrouillenboot sinkt und Bells Schiff rettet einen Teil der Besatzung aus den Fluten. Einer der Männer kommt ihm auf unheimliche Weise bekannt vor. Als er die Südkoreaner davon in Kenntnis setzt, unterziehen sie den Mann einer sogenannten „Weißen Folter“ mittels harscher Verhörmethoden. Der Mann gesteht, Teil eines Teams gewesen zu sein, das im Auftrag des nordkoreanischen Geheimdiensts zahlreiche Japaner entführt hat, darunter Hana-ko, die nun in Pjöngjang lebe und in den Propagandafilmen des Regimes die böse japanische Verführerin mime. Bell besorgt sich daraufhin zahlreiche nordkoreanische Filme, erkennt Hana-ko in vielen Szenen wieder und verliebt sich nur noch wahnsinniger in sie.

Während sich der Koreakonflikt zuspitzt, setzt sich Bell in der Mandschurei mit Schlepperbanden in Verbindung, die ihn auf abenteuerlichen Pfaden über die Weißen Berge bis nach Pjöngjang schleusen. Es gelingt ihm, Hana-ko wiederzufinden, und sie verbringen eine rauschhafte Nacht miteinander. Sie planen, durch einen versteckten Tunnel in den Süden zu fliehen. Doch zuletzt verhält sich Hana-ko rätselhaft traurig und verschwindet ohne Abschied.

Am nächsten Tag erscheint Hana-ko nicht am vereinbarten Treffpunkt. Bell gerät in einen wilden Strudel der Ereignisse. (Das noch näher ausführen!) Er wird verhaftet und zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach wenigen Wochen wird er unter mysteriösen Umständen entlassen. Es stellt sich heraus, dass ein enger Bekannter des Lagerkommandanten der hohe Parteifunktionär Kim Ko Ryu ist, dem Hana-ko nach ihrer Entführung als Frau zugeteilt wurde, was sie Adrian verschwiegen hat. Kim hat ihr den Weg in die Filmkarriere eröffnet, und auch wenn sie ihn nicht wirklich liebt, empfindet sie doch tiefe Dankbarkeit für den Mann, der ihr alle Wünsche von den Lippen abliest. Erneute Wiederbegegnung von Hana-ko und Adrian, diesmal im pompösen Luxusanwesen ihres Mannes. Hana-ko überredet ihren Mann zu einem Fluchtversuch zu dritt, der ihnen, auf skurrile Weise, in einer Privatmaschine des Geliebten Führers zunächst auch gelingt. Über den Wolken stoßen sie zusammen mit Champagner an, doch noch ehe auch Adrian einen Schluck aus seinem Glas nehmen kann, sinkt Hana-ko vergiftet zu Boden. Aus dem Hintergrund stürmt eine Gruppe bewaffneter nordkoreanischer Soldaten in die Kabine. Bell glaubt Hana-ko tot und stürzt sich in den Kampf, mit dem Wunsch zu sterben. Wider Erwarten gelingt es ihm, alle Angreifer zu besiegen. Da hört er den Hilferuf der nur scheinbar Toten (im Champagner war ein Betäubungsmittel), die ihn vor Kim Ko Ryu warnt, der sein falsches Spiel mit ihnen treibe. Kim tritt Adrian mit der Waffe in der Hand entgegen und teilt ihm mit, wenn er Hana-ko retten wolle, müsse er zuerst ihn töten. Adrian zögert einen Moment, da stürzt sich Hana-ko mit letzter Kraft von hinten auf ihren Gatten. Aus Kim Ko Ryus Waffe löst sich ein Schuss, Adrian und Kim sinken getroffen nieder. Sie wirft sich auf den totgeglaubten Geliebten und wird erneut ohnmächtig. Im Hintergrund Wagner, Liebestod. Da erwacht Adrian – in Wirklichkeit hat ihn nur ein Streifschuss der Kugel getroffen, die als Querschläger den alten (seit der Erkenntnis, dass Hana-ko ihn nicht wirklich liebt, seines Lebens überdrüssigen) Kim getötet hat. Auch Hana-ko schlägt lächelnd die Augen auf.

In einer Schlussszene sieht man Adrian und Hana-ko mit glücklich entspannten Gesichtern nackt im Bett liegen. Fazit: Der Himmel ist ein Platz auf Erden, und besser als der Liebestod ist das Liebesleben. Im Abspann dann Beatles: Got to get you into my life!

Ja, Schluss und Anfang gefielen ihm richtig gut. Vielleicht etwas theatralisch, aber effektiv. In der Mitte dagegen war noch einiges an Arbeit nötig. Jeremy seufzte. Nach all der Aufregung des Tages konnte er nicht schlafen, und um sich abzulenken, hatte er seinen Entwurf hervorgeholt. Niemand außer ihm wusste, dass (von Dutzenden unzusammenhängenden Skizzenblättern abgesehen) von seinem Korea-Roman bisher nicht mehr existierte als der alte Drehbuchentwurf aus seiner Schublade. Er wusste, dass er damit die Liebesgeschichte nicht gerade neu erfunden hatte. Und doch: Die Sache hatte Potenzial. Und das würde er nun entfalten.

Wenn nur nicht alles durch die Wirklichkeit überrollt würde. „Die kleine Japse“, hatte dieser Geheimdienstmensch gesagt, als Jeremy nach Mie gefragt hatte. Dabei hatte Jeremy immer nur von einer „Frau“ gesprochen. Das konnte nur bedeuten, dass sie von Mie wussten. Und wahrscheinlich wussten sie auch, wo sie war. In den Abendnachrichten hatte Jeremy gehört, dass die Polizei nach einem Attentäter, Mann oder Frau, ostasiatischen Aussehens fahndete. Für ihn gab es nun kaum einen Zweifel mehr: Mie befand sich in den Händen des Geheimdiensts. Zwar nicht des nordkoreanischen, sondern des deutschen. Trotzdem war es unheimlich, wie sich Wirklichkeit und Erfindung manchmal überschnitten. Noch einmal begann er zu lesen: Adrian Bells Freundin Hana-ko verschwindet während eines gemeinsamen Ausflugs an die japanische Westküste spurlos ...

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