Читать книгу Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule - Erprobte Praxisbausteine - Markus Reiter - Страница 42
4 Gesprächsphasenmodell
ОглавлениеUlrike Schaupp
Charakteristisch für alle Gespräche ist, dass sie nicht statisch sind. Widulle (2012, S. 73) schreibt, dass „der Prozesscharakter […] zum Kern des Gesprächsbegriffs“ gehört. Dabei folgt das Miteinander-Sprechen meist bestimmten Mustern und Phasen.
Zum Aufbau und zum Verlauf von Gesprächsprozessen existieren verschiedene Theorien bzw. Modelle. Diese beinhalten in der Regel drei bis fünf Phasen, in denen das Gespräch eröffnet bzw. beendet wird, ein Austausch stattfindet und damit verbunden auch Vereinbarungen getroffen werden.
Da für Lernende ein strukturierter Unterricht lernförderlich wirkt (vgl. Helmke, 2010) ist davon auszugehen, dass auch in LEG eine Struktur lernunterstützend ist. Daher halten wir es für sinnvoll, sich in LEG im Wesentlichen an ein Gesprächsphasenmodell zu halten. Dieses Modell kann als Grundlage dienen – selbstverständlich ist es flexibel zu handhaben und an die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes anzupassen. Des Weiteren kann sich in Gesprächssituationen ein strukturierter Verlauf als hilfreich erweisen, um anspruchsvolle, möglicherweise problematische Interaktionen zu steuern und aktiv zu gestalten.
Wir beziehen uns dabei auf das Modell der Ablaufplanung nach Benien (2017, S. 47). Dieses ist allgemein für Beratungssituationen entwickelt und lässt sich gut auf LEG übertragen. Es ist zugleich übersichtlich sowie auch fundiert und daher aus unserer Sicht besonders geeignet, eine Strukturierungshilfe für LEG zu geben – sowohl zeitlich als auch inhaltlich. (Für konkrete Umsetzungshilfen siehe Kap. 6.)
Abbildung 2: Die Gesprächsphasen im Überblick (Benien, 2017, S. 47)