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1974: Altherrenmannschaft mit lauem Auftritt

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Pelé ist das bekannteste Gesicht dieser artistischen Mannschaft. 1970 hatte er mit seinem Verein Santos FC schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gab – selbst den Interkontinentalpokal (1962 gegen Benfica Lissabon und 1963 gegen den AC Mailand). 1971 verabschiedete sich Pelé aus der Nationalmannschaft und konnte seinen Kollegen bei der WM 1974 in Deutschland nicht mehr helfen. In der Zwischenrunde verlor man mit 0:2 gegen Holland und zog schließlich auch im Spiel um den dritten Platz gegen Polen mit 0:1 den Kürzeren. In Brasilien gilt diese Seleção als eine Altherrenmannschaft, die einen eher lauen Auftritt hatte.

Pelé hingegen ließ in den Jahren von 1975 bis 1977 seine aktive Laufbahn in den USA bei Cosmos New York ausklingen. Das mag, sportlich gesehen, nicht mehr die größte Herausforderung gewesen sein, aber es war der entscheidende Schritt zu seiner gesellschaftlichen Anerkennung. Der arme, dunkelhäutige Junge aus der Dritten Welt lernte Englisch und zog in die USA, also in die Erste Welt, wo er sich durchsetzte. Pelé erlebte sein persönliches Aschenputtelmärchen. Bis heute wohnt er in New York, wo er regelmäßig Schirmherrschaften für soziale Projekte und Kampagnen, zum Beispiel der UNESCO, übernimmt. Pelé wurde vielfach ausgezeichnet. So ist er „Lord des Britischen Empires“ und „König des Fußballs“. Von 1995 bis 1998 war er brasilianischer Sportminister. Er verkörpert die brasilianische Version des Traums „vom Tellerwäscher zum Millionär“.

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