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1990: Umstrittener Kraftfußball in der Ära Dunga

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Mehrere Leistungsträger kündigten anschließend ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft an. So musste das Team für die WM 1990 in Italien komplett umgebaut werden. Der Schnitt fiel radikal aus und ging unter dem Etikett „Ära Dunga“ in Brasiliens Fußballgeschichte ein. Trainer Sebastião Lazzaroni wurde beauftragt, eine schlagkräftige Truppe um Mannschaftskapitän Dunga, später auch beim VfB Stuttgart aktiv, zu bilden. Weil Fußballkunst inzwischen als überholt galt, legte Lazzaroni Wert auf gute Abwehrarbeit. Dunga war das Symbol dieses Kraftfußballs, weshalb er von der brasilianischen Presse und der Öffentlichkeit aus tiefster Seele gehasst wurde. 1990 begannen jene Animositäten zwischen Dunga und der Presse, die 2010 offen ausbrachen. Dazu aber später mehr.

Das Experiment Kraftfußball sollte jedoch nicht gelingen, und die WM in Italien wurde zu einer der größten Pleiten Brasiliens. Nach einer mäßigen Vorrunde, in der man sich mit knappen Siegen gegen Schweden (2:1), Costa Rica (1:0) und Schottland (1:0) durchgesetzt hatte, kam beim 0:1 im Superclassico gegen Argentinien bereits im Achtelfinale das Aus. Und der Künstler am Ball war diesmal kein Brasilianer sondern der Argentinier Maradona, der mit einem Geistesblitz in der 80. Minute die gesamte brasilianische Abwehr ausgehebelt und seinen Mannschaftskollegen und Torschützen Caniggia bedient hatte.

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