Читать книгу Die Himmelskugel - Olli Jalonen - Страница 23
ОглавлениеDU BIST NICHT MEHR der Totholz-Angus, du bist jetzt der Zweihäuserhof-Angus, du bist im Zweihäuserhof zu Hause wie Ann und Adam und Thomas und wir alle, weil wir sonst nichts mehr haben. Dies ist ein Zufluchtsort von Gottes Gnaden und durch den guten Willen unseres Wohltäters, sagt meine Mutter und befiehlt mir, von nun an Zuhause zu sagen und nicht das zweite Haus des Herrn Pastors, weil wir jetzt hier wohnen und dies unser Zuhause ist, das gemeinsame von uns und dem Herrn Pastor.
Und du bist jetzt der Zweihäuserhof-Angus und nicht mehr der Totholz-Angus, sagt meine Mutter und befiehlt mir, es von nun an immer so weiterzusagen, wenn ein Fremder fragt, wer ich bin. Aber ich sage es nicht, weil ich nicht dies bin, sondern das. Ich sage weder so noch so, damit ich nichts Falsches sage, denn so ist es nicht falsch, und der Herr Pastor ist nicht beleidigt, weil er nicht hört, dass ich es nicht sage, sondern glaubt, dass ich es sage.
Meine Mutter erklärt mir die Redepflicht auch auf andere Art, nämlich dass es jetzt so ist und dass es gut um uns steht. Auch wenn wir ab und zu schlecht behandelt werden und wie Fremde, die von anderswo hergezogen sind, so geht das vorbei, und weil jetzt alles gut ist oder wenigstens viel besser, als wir es haben könnten, darf nichts Früheres dazwischengeraten und alles kaputt machen, es dürfen keine Zweifel von früher und keine gemeinen Erinnerungen ans Ehemalige aufkommen.
Alle schlechten Dinge wie die Gerüchte gehen davon aus, dass absichtlich falsch in vergangenen Sachen gewühlt wird. Hinter dem Rücken kann man alles sagen und im Vergangenen etwas finden, über das man böse reden kann. Das darf uns nie mehr passieren, sagt meine Mutter, und ich habe das Gefühl, dass sie es am meisten zu mir sagt, dass es mehr meine Schuld ist als die der anderen.