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Bei Cooper hatten Atmung und Herzschlag wieder den regulären Rhythmus aufgenommen. Der Kopfgeldjäger wusste genau, was zu tun war. Entschlossenheit prägte seinen Blick und sprach aus jedem Zug seines hartlinigen Gesichts. Auf Umwegen kehrte er zu dem Platz zurück, an dem sie gelagert hatten, fand allerdings nur noch die drei Gräber vor und ahnte, wer unter den Steinen lag. Die Radspuren, die deutlich am Boden auszumachen waren, führten weiter nach Norden. Da waren aber auch eine Menge Hufspuren, die verrieten, dass die nunmehr reiterlosen Pferde an den Fuhrwerken festgebunden waren und daneben herliefen.

Den Colt in der Hand folgte Cooper den Spuren. Es war die heißeste Zeit des Tages, die hochhackigen Reitstiefel waren alles anderes als bequem, die Hitze drohte ihm das Mark aus den Knochen zu ziehen. Bald war er schweißgebadet und seine Füße begannen zu brennen. Noch spürte er keinen Durst, aber er würde sich bald melden.

Er ging schnell. Denn wenn die Fuhrwerke hier in der Unwegsamkeit auch nur langsam vorwärts kamen, sie waren auf jeden Fall schneller als ein Fußgänger, der sich viel Zeit ließ. Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen. Unter den harten Stiefelsohlen mahlte der feine Sand, das trockene Leder seiner verstaubten Stiefel knarrte, seine Sporen klirrten leise.

Im Gegensatz zu den Fuhrwerken konnte er jedoch Abkürzungen nehmen. Die oftmals sandigen Abhänge hinaufzusteigen oder über halsbrecherische Geröllfelder zu marschieren war eine Anstrengung, kostete Überwindung und erforderte all seinen Willen.

Die Spur führte in eine Schlucht hinein. An den Felswänden zu beiden Seiten türmten sich meterhoch Felsbrocken, die im Lauf der Jahrtausende in die Tiefe gestürzt waren. Es gab Knicke und Vorsprünge, sodass das Blickfeld begrenzt war. Aus engen Seitenschluchten strömte etwas kühlere Luft.

Und aus einer dieser Schluchten trat nun ein Mann. Cooper erkannte ihn auf Anhieb. Es war Rich Shelton. Er hielt das Gewehr an der Seite, hatte sich den Kolben unter die Achsel geklemmt, sein Zeigefinger lag um den Abzug und es war für Cooper keine Frage, ob sich in der Patronenkammer eine Kugel befand.

Der Kopfgeldjäger hielt an, als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis gelaufen.

„Ich dachte es mir, dass du der Spur der Wagen folgst“, kam es hämisch von Shelton. „Und nun fährst du zur Hölle. Farewell …“

Er drückte ab, doch im selben Moment warf sich Cooper zur Seite und Shelton fand nicht mehr die Zeit, das so blitzschnell veränderte Ziel anzuvisieren. Sein Schuss peitschte, aber die Kugel verfehlte Cooper. Und in die verhallende Detonation hinein donnerte sein Colt. Das schwere Blei warf Shelton gegen den Felsen, sein Kinn sank auf die Brust, langsam rutschte er am rauen Gestein zu Boden, dann kippte er auf die Seite und das Gewehr entglitt seinen Händen.

Die ineinander verschmelzenden Detonationen stießen wie eine Botschaft von Tod und Verderben durch die Bergwelt, wurden von den Echos vervielfältigt, um schließlich raunend zu verhallen.

Cooper lief zu Shelton hin, stellte fest, dass er tot war und nahm das Gewehr des Banditen an sich. „Nummer drei“, murmelte er für sich, dann lief er in die Schlucht, weil er vermutete, dass Shelton dort sein Pferd abgestellt hatte.

Er irrte sich nicht. Nun galt es nur noch, Terrence Shaw zu schnappen. Die Chancen waren gleich. Er, Cooper, hatte wieder ein Gewehr und ein Pferd.

Er band das Tier los und kletterte in den Sattel, schnalzte mit der Zunge und ruckte im Sattel. Die Stute setzte sich in Bewegung.

Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane

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