Читать книгу Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane - Pete Hackett - Страница 63
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ОглавлениеAm Nachmittag des folgenden Tages erreichten sie Bisbee. Cooper lenkte eines der Fuhrwerke, Carrie das andere. Neben Cooper saß auf dem Wagenbock Terrence Shaw, seine Hände waren auf den Rücken gefesselt, außerdem hatte ihn der Kopfgeldjäger am Sitz festgebunden. Der Mexikaner, dem Carrie mit dem Stein fast den Schädel eingeschlagen hatte, lag auf den Kisten mit den Gewehren. Auch er war gefesselt. Seine Kopfwunde hatte Cooper verbunden.
Sie hielten die beiden Gespanne vor dem Office des County Sheriffs an. Cooper sprang vom Wagen und betrat wenig später das Büro. Ein grauhaariger, hagerer Mann mit faltigem Gesicht und grauen, ruhig blickenden Augen, der hinter dem Schreibtisch saß, musterte ihn.
„Guten Tag“, grüßte Cooper. Dann berichtete er Sheriff Ben Carter, was es mit den beiden Fuhrwerken und dem gefesselten Banditen für eine Bewandtnis hatte. Mit jedem Satz, den der Kopfgeldjäger sprach, blickte der Sheriff interessierter drein, und schließlich erhob er sich mit einem Ruck. „Sowohl das Gesetz als auch die Armee beschäftigt schon lange die Frage, wer die Apachen mit Waffen, Munition und Brandy versorgt. Es ist also dieser Brad Mitchell. Und mit ihm steckt ein Ruralescapitán unter einer Decke.“
„So ist es. Das Gesetz hier in den Staaten hat keine Möglichkeit, ihn zu belangen. Aber nachdem er Carrie an die vier Verbrecher ausgeliefert hat, die sie irgendwo in der Wildnis tot zurückgelassen hätten, was er auch wusste, habe ich geschworen, ihn zur Rechenschaft zu ziehen.“
„Sie wollen noch einmal zurück nach Mexiko, Cooper?“, brach es ungläubig über die Lippen des Gesetzeshüters.
Der Kopfgeldjäger nickte. „Mitchell muss das schmutzige Handwerk gelegt werden. Dem Gesetz hier sind die Hände gebunden. Das Gesetz in Mexiko macht mit ihm gemeinsame Sache. Darum werde ich seinem verbrecherischen Treiben ein Ende setzen.“
„Das kann ein Himmelfahrtskommando werden, Cooper.“
„Das nehme ich in Kauf.“
Cooper und der Sheriff verließen das Office. Wenige Minuten später befanden sich Terrence Shaw und der Mexikaner hinter Schloss und Riegel. Der Sheriff ließ die beiden Fuhrwerke in den Hof des Mietstalles bringen. Die Kisten wurden aufgebrochen …
Cooper und Carrie ließen ihre Pferde im Mietstall und begaben sich zum Hotel, wo der Kopfgeldjäger für sich und das Mädchen jeweils ein Zimmer mietete. Zwei Stunden später saßen sie in einem Saloon und warteten darauf, dass ihnen der Keeper das Essen brachte, das sie bestellt hatten. Sie waren gebadet, ihre Kleidung war ausgebürstet, Carrie hatte sich wieder zu einer hübschen, jungen Frau verwandelt. Zu ihren Füßen lag unter dem Tisch Jerry.
„Ich will, dass Sie mich mitnehmen nach Mexiko, Cooper“, sagte Carrie plötzlich.
Der Kopfgeldjäger zog noch einmal an seinem Zigarillo, blies den Rauch über den Tisch und versetzte kopfschüttelnd: „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Du wartest hier in Bisbee auf mich, und wenn ich zurückkomme, reiten wir nach Tucson. Und –„ Cooper machte eine kurze Pause, in der er Carrie geradezu zwingend musterte, „- lass dir ja nicht einfallen, mir wieder heimlich zu folgen.“
Carrie lächelte und erwiderte: „Es hat mich in des Teufels Küche gebracht, und wenn Sie nicht gewesen wären, würde ich jetzt wahrscheinlich tot sein. Sie haben mein Wort, Cooper: Ich warte hier in Bisbee auf Sie.“
„Ich verlasse mich drauf.“