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Sowohl die beiden Mexikaner als auch Shaw hatten das Dröhnen der Schüsse vernommen. Der Mann, der das vordere Gespann lenkte, hielt an, sprang ab und lief zurück. Neben dem anderen Fuhrwerker saß Carrie auf dem Wagenbock. Hinten waren an das Fuhrwerk vier gesattelte Pferde und ein ungesatteltes, aber gezäumtes Pferd gebunden, unter anderem die beiden Tiere, die Cooper gehörten.

„Die Sache wird mir langsam zu heiß!“, rief der Mexikaner auf Spanisch. „Ich nehme mir eines der Pferde und verschwinde.“

Der andere nickte. „Du hast recht. Was machen wir mit der Chica?“

„Wir fesseln sie und binden sie an einen der Wagen. Vorher aber …“ Er trat dicht an den Wagenbock heran, seine Hände zuckten nach oben, und ehe Carrie sich versah, packte er sie und riss sie mit einem Ruck vom Fuhrwerk. Sie prallte ungebremst auf den Boden, die Luft wurde ihr aus den Lungen gedrückt, erstickend schnappte sie nach Luft.

Der Bursche, der neben ihr gesessen hatte, sprang ab. „Zieh ihr die Stiefel und die Hose aus, Pepe. Ich halte sie fest. So kommen wir noch zu einem kleinen Vergnügen, ehe wir uns absetzen.“

Der Mexikaner kniete sich hinter Carries Kopf auf den Boden und drückte ihre Oberarme gegen den Boden. Carrie gelang der befreiende Atemzug, ihre Lungen füllten sich mit einer derartigen Vehemenz mit frischem Sauerstoff, dass ihr schwindlig wurde. Der andere der beiden Fuhrwerker packte ihren linken Fuß und begann, an ihrem Stiefel zu zerren.

Sie begriff, was die beiden Typen vorhatten und trat mit dem rechten Fuß nach Pepe, doch der wehrte die Tritte ab. Sie bäumte sich auf, versuchte sich hin und her zu werfen, doch die beiden Kerle lachten nur hämisch und Pepe gelang es schließlich, ihr den Stiefel vom Fuß zu ziehen.

Plötzlich löste sich aus dem Felsen hinter ihm ein grauer Schatten und sprang ihm direkt ins Genick. Pepe strauchelte und ging zu Boden. Es war Jerry, Carries Schäferhund. Er federte mit zwei Sprüngen zurück, machte aber sofort wieder kehrt und schoss dann schnurgerade auf den Mexikaner zu. Der schale Atem des Hundes streifte sein Gesicht, dann schlugen die scharfen Zähne knapp vor seiner Kehle zusammen.

Der andere Mexikaner war regelrecht in die Höhe geschnellt und hatte Carries Arme losgelassen. Sekundenlang beobachtete er den Kampf seines Gefährten mit dem Schäferhund, der gefährlich und aggressiv knurrte und immer wieder nach der Hand des Mannes am Boden schnappte, mit der er nach ihm schlug. „So tu doch endlich was!“, brüllte Pepe entsetzt, der schon aus mehreren kleinen Wunden am Arm und an der Hand blutete.

Jetzt aber kam Carrie hoch, und ihre rechte Hand hielt einen faustgroßen Stein umklammert. In dem Moment, als der Mexikaner nach dem Revolver griff, um Jerry zu erschießen, sprang sie ihn an und schlug ihm den Stein gegen den Kopf. Sein Sombrero flog davon, Blut schoss aus einer Platzwunde an seiner Schläfe, sein Mund klaffte auf, doch der Schrei, der sich in ihm staute, blieb in der Kehle stecken. Wie tot brach er zusammen. Carrie bückte sich und zog blitzschnell seinen Colt aus dem Holster.

In dem Moment gelang es Pepe, Jerry von sich herunterzuschleudern. Der Hund flog aufjaulend zur Seite, Pepe kam blitzartig hoch und riss den Revolver aus dem Holster. Doch da spannte Carrie schon und drückte ab. Der schwere Colt bäumte sich auf in ihrer kleinen Faust, aber ihre Kugel traf. Pepe bekam sie genau zwischen die Augen. Sie riss ihm ein handtellergroßes Loch in den Hinterkopf, Blut und Knochensplitter spritzten, und der Mexikaner stürzte leblos zu Boden, als hätte ihn die Faust Satans niedergestreckt.

Vor Carries Gesicht wölkte Pulverdampf. „Jerry!“, entfuhr es ihr. „Dem Himmel sei dank!“

Der Hund lief zu ihr hin, rieb seinen Kopf an ihrem Oberschenkel und winselte leise. Sie strich ihm mit der flachen Hand einige Male über den Kopf, wühlte kurz in seinem Kamm, dann stieß sie hervor: „Verschwinden wir, Jerry. Suchen wir Cooper, der irgendwo im Felsgewirr steckt. Vielleicht läuft mir auch der dreckige Bastard Shaw vor die Mündung.“

Sie lief zum hinteren Fuhrwerk, leinte eines der Banditenpferde sowie die beiden Tiere Coopers los, band den langen Zügel des ungesattelten Pferdes am Sattelknauf des Tieres fest, das Cooper geritten hatte, dann schwang sie sich auf der Banditenpferd und nahm Coopers Vierbeiner an die Longe. Gefolgt von Jerry ritt sie im Trab zwischen die Felsen.

Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane

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