Читать книгу Jugendstrafrecht - Sabine Swoboda - Страница 25
V.Problematik der hohen Rückfallquoten
Оглавление72Zu den negativen Aspekten der modernen Jugendkriminalitätsentwicklung gehört auch, dass der Anteil der vorbelasteten Täter bei den straffälligen Jugendlichen und Heranwachsenden stetig zugenommen und sich inzwischen auf einem hohen Niveau eingependelt hat. Er betrug bei den Jugendlichen 1954 noch 13,4 %, im Jahre 1965 aber 18,9 %. Bei den Heranwachsenden stieg er im gleichen Zeitraum von 22,2 % auf 26,8 %. Für 2003 besagt die Verurteiltenstatistik, dass von allen nach Jugendstrafrecht verurteilten Jugendlichen und Heranwachsenden 43,5 % bereits mindestens eine frühere Verurteilung aufwiesen.147 Im Jahr 2018 waren sogar 37,6 % der nach Jugendstrafrecht Verurteilten mit mindestens einer Vorverurteilung belastet. Die Prozentsätze der Vorbelasteten liegen dabei bei den Raubdelikten und einzelnen Diebstahlsqualifikationen wie z. B. dem Wohnungseinbruchsdiebstahl oder dem Bandendiebstahl besonders hoch. Etwa 47,1 % der wegen eines Raubdelikts Verurteilten waren vorbestraft, beim räuberischen Diebstahl sogar 48,7 % und beim schweren Raub 55,1 %. Beim einfachen Bandendiebstahl waren 34,6 % der nach Jugendstrafrecht Verurteilten bereits zuvor mindestens einmal wegen einer anderen Straftat verurteilt worden, beim schweren Bandendiebstahl sogar 46,3 %. Von den wegen Wohnungseinbruchsdiebstahls und Privatwohnungseinbruchsdiebstahls (§ 244 I Nr. 3, IV StGB) nach Jugendstrafrecht Verurteilten waren 45,5 % bereits vorbestraft.