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Der »Klosterbruder«, dem »die Zeit für Mädchen fehlt«

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10. Zeuge – Hitlers Kriegskamerad Balthasar Brandmayer

An Hitlers nicht vorhandener Heterosexualitet ändert sich auch in der nächsten Lebensphase nichts, wofür wiederum ein Selbstzeugnis vorliegt: Hitler definiert sich in der Publikation seines Kriegskameraden Balthasar Brandmayer als »ohne Frauen«. Er hätte früher nichts mit ihnen zu tun gehabt, hat jetzt nichts mit ihnen im Sinn und plant auch nichts dergleichen für seine Zukunft.

Diese Anti-Hetero-Selbstdefinition unternimmt Hitler in einem Moment, da seine Kriegskameraden während einer Feuerpause auf Frauen-Abenteuer gehen wollen: »Seit Wochen entbehrten wir jeglicher Nachricht von unseren Lieben zu Hause. Die Post hatte sich unterdessen angehäuft. In einem Brief lesend, lache ich vor mich hin. Das sieht Hitler und fragt im übermütigen Ton: ›Brandmoiri, hat Trutschnelda wieda g’schrieb’n?‹ – ›Beinahe erraten‹, gebe ich zurück, ›hast denn du no nia a Madl gern g’habt?‹, dringe ich in Hitler – ›Schau, Brandmoiri, für a solches Ding hat mir no immer die Zeit g’fehlt‹, meinte Hitler, ›und ich werde a nia dazu kemma‹, fuhr er fort. – ›Du bist a g’spaßiga Hecht, Adi! Di versteh’ i einfach net‹, erwiderte ich. ›Dir is net zum helfa.‹« (Brandmayer/Bayer 33, S. 102 f.)

Hitler ist jetzt, während der Zeit seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg innerhalb der Jahre 1914–1918, Mitte bis Ende 20. Und immer noch ist auch vom zehnten Zeugen, Balthasar Brandmayer, zu Hitlers sexuellen Bedingungen nichts von »Vagina-Dialogen« zu übermitteln, im Gegenteil, Hitlers Kriegskameraden verhöhnen ihn als »Klosterbruder«, (a. a. O., S. 103) weil er sich sträubte, in Nordfrankreich auf »Mamsell-Ausschau« mit den anderen Meldern zu gehen.

Brandmayers Darstellung der Situation unter den Meldegängern in einer Ruhe-Phase wirkt nicht fingiert, sondern als ein echtes Zeugnis für Hitlers »Penis-Monologe«.

Das ganze Buch Brandmayers ist durch den beigesprungenen Ghostwriter Heinz Bayer Nazi-ideologisch verbrämt und mit vielen Pro-Kriegs- und Pro-»Führer«-Hymnen versetzt. Trotzdem lugt immer wieder in Brandmayers Schilderungen die authentische Atmosphäre zwischen den Weltkrieg-I-Melde-Freunden aus den propagandistischen Anmachereien von 1932/33 hervor. So auch hier im anti-heterosexuellen Glaubensbekenntnis Adolf Hitlers, das auf Hochdeutsch übersetzt lautet: »Für ein solches Ding [ein Mädchen] hat mir noch immer die Zeit gefehlt. Und ich werde auch niemals dazu kommen.« Brandmayer ist nach Kubizek der zweite Überlieferer von Hitlers »mönchischer Askese«, von dessen »Klosterbruder«-Naturell.

14 Jahre später: Auftritt der in der Hitler-Biografik nun echt »Vagina-Dialog«-verdächtigen Eva Braun – ab 1932 bis zum gemeinsamen Selbstmord am 30. April 1945 im Reichskanzlei-Bunker als Hitlers Lebensgefährtin inoffiziell geführt und mangels Funktions-enthül-lender Begriffe voreilig »Geliebte« oder »Mätresse« genannt, ein Verhältnis, das noch von über zehn weiteren Zeugen als »nicht flüssig« gekennzeichnet werden wird, was Hitlers anti-heterosexuelles Glaubensbekenntnis bestätigt: Hitler hat auch für Eva Braun »die Zeit gefehlt«. Und er ist nicht wirklich zu ihr, geschweige denn mit ihr »gekommen«!

Wegen der zweiten zehn Nein-Sager gibt es nicht mehr nur ein Häuflein von sechs Aufrechten, die von fast ebensovielen Gegnerisches-Meinenden, den Ja-Sagern, attackiert werden könnten – wie unter HETERO besprochen werden wird. Es summiert sich am Ende das Gesamt-Votum von plattmachenden 23 Stimmen kontra Adolf Hitlers phallisch-vaginales Verfahren mit Frauen und seine Beziehung zu Eva Braun im Besonderen. Das bedeutet ein Pro für seine komplette Abstinenz gegenüber Frauen und Mädchen im Allgemeinen.

Nah stehen Hitler auch alle weiteren 13 Zeugen. Es muss nur noch bei jedem darauf hingewiesen werden, wie nah er Hitler im Einzelfall stand, um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern.

Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland

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