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»Wo Hitler geschlafen hat, hat nie jemand genau gewusst«

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14. ZeuginBerghof-Zimmermädchen Anna Plaim-Mittlstrasser

Die Zeugen 11, 12 und 13 – Junge, Brandt und Blaschke – sagen mit dürren Worten oder ausführlicher, schriftstellerisch gekonnter Beobachtung: Hitlers Penis war in Richtung Eva Brauns Vagina nicht tätig. Die nächste Zeugin kommt von einer unverhofften Seite den drei Von-außen-Betrachtenden zu Hilfe. Sie begleitet das Paar Braun-Hitler beim Spaziergang und gibt eine innenarchitektonische Beschreibung der Schlafgemächer der seltsamen Wohngemeinschaft preis, woraus klar wird: Das Interior-Design und die Zeiten von dessen Nutzung enthüllen nichts Sexuelles.

Anna Plaim-Mittlstrasser hat als 20/21-Jährige über ein Jahr lang von Mai 1941 bis Ende 1942 die Zimmer von Braun-Hitler auf dem Berghof gesäubert und hergerichtet. Sie war von ihrer angeheirateten Cousine Gretel Mittlstrasser, die Anna den Job vermittelt hatte, sofort bei ihrer Ankunft über das Verhältnis Braun-Hitler instruiert worden.

Die Beaufsichtigerin der Zimmermädchen auf dem Berghof, genannt »Beschließerin«, Gretel Mittlstrasser, ist die 7. Ja-Sagerin, die heftigste Kontrahentin der Nein-Zeugen. Sie hat noch 2001 im deutschen und englischen Fernsehen ausgesagt, dass sie im Auftrag Eva Brauns Perioden-beeinflussende Mittel hätte besorgen müssen – immer dann, wenn Hitler auf den Berghof zurückgekommen war, woraufhin vom ehemaligen Zimmermädchen Anna bis zu Ullrich der Schluss gezogen wird: Die organisierten Schwangerschafts-verhütenden Medikamente für Braun belegten das Sich-in-Aktion-Befinden der Körper-eigenen Säfte von Penis und Vagina der umstrittenen Zusammenlebens-Kombination Eva Braun und Adolf Hitler. (HETERO, 7. Ja-Sagerin, Gretel Mittlstrasser)

Weil diese Mitteilung, die Anna Plaim-Mittlstrasser in ihrem Buch zweimal macht, (Plaim/Kuch, S. 75, 108 f.) im Zeitalter der Antibaby-Pillen eine größtdenkbare Wirkung pro Hitler-Penis in Braun-Vagina zeitigt, sind der Aussage später eigene Kapitel in HETERO gewidmet. Hier wird zur Plastizität der 14. Nein-Sagerin diese Info der »Beschließerin« nur gestreift.

Das Berghof-Zimmermädchen Anna hat sich in den Intimgemächern von Braun-Hitler umgeschaut und Fakten über die a-sexuellen Bedingungen des höchsten Staatspaares zu Tage befördert. Anna wollte »es« selber wissen und konnte nichts eindeutig Säfte-Bezogenes finden, was sie als alte Frau ihrem Interviewer Kurt Kuch zur Jahrtausendwende deutlich sagt und deshalb zur 14. Zeugin über die Sterilität der Braun-Hitler-Beziehung gekürt wird.

»Kuch: Bleiben wir beim Verhältnis von Hitler und Eva Braun! Was bekam man als Angestellter denn von diesem Staatsgeheimnis mit, wenn Hitler persönlich am Berghof anwesend war? Wie haben sich die beiden die Zeit vertrieben?

Plaim-Mittlstrasser: So gegen 15 Uhr sind die beiden immer gemeinsam ins Teehaus gegangen […] – Vom Haupthaus zum Teehaus brauchte man zu Fuß ungefähr zehn Minuten […] – Im Teehaus gab es meist Käsekuchen, was Hitlers Lieblingsmehlspeise war […] Diese Besuche des Teehauses waren sozusagen der tägliche Fixpunkt, wo Eva Braun und Hitler zusammentrafen. [Aber nie allein, es gingen immer Leute mit!] Die restliche Zeit hat Hitler in seinem Arbeitszimmer verbracht, wo man ihn keinesfalls stören durfte. – Ich glaube, das hat auch in gewisser Hinsicht für Eva Braun gegolten. – Die Stimmung im Teehaus war immer sehr freundlich. Manchmal hat Eva versucht, Hitler eine kleine Freude zu bereiten, beispielsweise hat sie sich extra für ihn ein Dirndl angezogen. Aber trotz aller Freundlichkeit zwischen den beiden kann ich mich nicht erinnern, dass Hitler und Eva Braun beim Nachmittagstee oder ähnlichen halb öffentlichen Gelegenheiten jemals Händchen gehalten hätten oder dass es gar einen Kuss gegeben hätte. Die Aufenthalte im Teehaus haben normalerweise ungefähr eine Stunde gedauert. Nicht länger. Danach hat sich Hitler sofort wieder in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Alleine. Und das bedeutete, dass im Haus wieder absolute Ruhe herrschen musste, damit er auf keinen Fall gestört wurde. – Deshalb kann ich zumindest so viel sagen: Hitler ist untertags nie in seinem Bett gelegen. Auch Eva Brauns Bett schien tagsüber immer unangetastet.« (a. a. O., S. 71 ff.)

»Kuch: Und wie sah es in Hitlers Schlafzimmer aus?

Plaim-Mittlstrasser: Ich habe ein sehr einfaches Bett in Erinnerung. Schon damals habe ich mich darüber gewundert, dass der Führer nicht einmal eine Daunendecke hatte, sondern mit einer gewöhnlichen Steppdecke schlief. Eva Braun zum Beispiel hatte eine dicke Daunendecke. Auf dem Nachttisch lag ein Buch von Wilhelm Busch […] Und dann war da noch das Badezimmer mit einer Badewanne, einem Waschbecken und einer Waage […] Daneben gab es dann den so genannten Kofferraum, durch den man in das Zimmer von Eva Braun kam.

Kuch: Hatte Hitler eigentlich ein Einzel- oder ein Doppelbett?

Plaim-Mittlstrasser: Er hatte ein einfaches Einzelbett. Ein ausgesprochen schlichtes Einzelbett.

Kuch: Und Eva Braun?

Plaim-Mittlstrasser: Deren Bett war größer. Außerdem konnte man ihr Bett zu einer Sitzcouch umfunktionieren, die dann wie eine richtige Wohnzimmer-Couch aussah.

Kuch: Hat Hitler denn bei Eva Braun genächtigt oder in seinem eigenen Bett geschlafen?

Plaim-Mittlstrasser: Das lässt sich nur sehr schwer nachvollziehen. Eigentlich hat nie jemand genau gewusst, wo er geschlafen hat […]« (a. a. O., S. 107 ff.)

Anna Plaim-Mittlstrassers Auskünfte haben zwei Teile. Der erste Teil fasst etwas Ähnliches zusammen, das Hitlers Zahnarzt Hugo Blaschke bemerkt hat: Wenn Braun und Hitler miteinander zugange sind, wenn sie – von anderen Menschen begleitet – gemeinsam eine Stunde im Teehaus verbringen, kommt nichts rüber, das auf Erotisches schließen lässt. Und Plaim-Mittlstrasser lässt keinen Zweifel daran, dass der tägliche Ritus »zehnminütiger Gang vom Berghof zum Teehaus mit einstündigem Verbleiben« immer im Verbund mit mehreren Menschen unternommen wurde. Teehaus hieß für Braun und Hitler nicht: Endlich allein!

Der zweite Teil von Plaim-Mittlstrassers Wahrnehmungen: Die Gestalt der Betten des Paares und der Umgang mit ihnen am Tage. Hitlers Bett = Einperson-schmal. Und »Hitler ist untertags nie in seinem Bett gelegen.« Eva Brauns Bett dagegen eine Sitzcouch, die am Tage zu einer richtigen Wohnzimmer-Couch geklappt wurde. »Auch Eva Brauns Bett schien tagsüber immer unangetastet.«

Für die Nachtzeit Hitlers »hat nie jemand genau gewusst, wo er geschlafen hat«. Und am Tage wurden die Braun-Hitler-Schlafzimmer entweder nicht benutzt (seines) oder als Wohnzimmer hergerichtet.

Jeder weiß, dass ein genital orientiertes, Schleimhaut-Kontakt-organisiertes Liebesverhältnis gerade aus Zwischenzeiten lebt. Die Liebenden wollen es auch mal am Tage machen, am hellichten Tage das Partnerchen ansehen und anfühlen, wollen erneut geil werden. Und Geilwerden verlangt nach zwei-Menschen-breiten, ausgeklappten und nicht Sitzcouch-eng eingeklappten Befriedigungsplätzen für die Erregung.

Das brauchte jemand wie Hitler nicht, der sich woanders erregte, vor Kinoleinwänden und in Sportstadien. Deswegen lässt er sein Bett tagsüber unberührt und Eva Brauns zusammenklappen.

Plaim-Mittlstrasser berichtet auch von Gäste-Zimmer-Herrichtungen nach langanhaltenden Benutzungen in ausgedehnten Nächten. Die Zimmermädchen mussten immer alles wieder sauber machen, was von den Berghof-Gästen bis Mittag hinein zerwühlt worden war. Die Gäste-Zimmer wurden auch noch am Tage vor Anbruch der neuen Nacht immer wieder so gestaltet, als hätten die Gäste gewechselt. (a. a. O., S. 31 f.)

Solch eine Information zur Wieder-Instandsetzung eines tagsüber benutzten Schlafzimmers Hitlers und Brauns gibt es bei Plaim-Mittlstrasser nicht. Im Unterschied zu den Gäste-Zimmern blieben die Braun-Hitler-Schlafzimmer ganztags »kalte Pracht«.

Demnach bestätigt das ehemalige Zimmermädchen Anna durch ihren Bericht über den Tagesumgang mit den Klosterbruder- und Klosterschwester-Schlafzimmern des Herrscherpaares das Gleiche wie Berghof-Verwalter und Laken-Inspizient Herbert Döhring: Keine Spuren. Plaim-Mittlstrasser tut es nur etwas züchtiger, indem sie von Möbel-Arrangements spricht.

Es sieht gemäß Plaim-Mittlstrassers Erzählungen aus eineinhalb Jahren manchmal täglicher Erfahrung mit Braun und Hitler dürftig um die Unter-Gürtel-Bedingungen des Paares aus. Am Tage blieben die »Führer«-»Mätressen«-Betten nachweislich unberührt. Auch im Teehaus »nix«, denn Braun-Hitler gingen dorthin nie allein. Und dann weiß das Zimmermädchen nicht einmal, wo der Herr des Nachts geschlafen hat. Niemand wüsste das.

Plaim-Mittlstrassers assoziatives Verlegenheitswort »nachvollziehen« sagt alles. Sie ist von Kurt Kuch in Umschreibungen und Umkreisungen des Themas gefragt worden, wo und wann die Geschlechtsakte zwischen Hitler und Braun vollzogen wurden. Das jedoch kann sie »schwer nach-vollziehen«. Sie weiß nichts Bestimmtes. Sie hat keine Schlafzimmer-Türen klappern hören. Sie kann die Licht-Frage nicht beantworten: Vorhänge wann auf oder zu? Zur Akustik des Erotischen kommen ihr keine Erinnerungen. Liebesakte machen Geräusche. Plaim-Mittlstrasser war nicht taub.

Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland

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