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Somme-Schlacht

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Doch damit nicht genug für das Jahr 1916. Mit der Schlacht an der Somme folgt noch die verlustreichste Schlacht dieses Krieges. Zur Entlastung der Verdun-Front ziehen die Alliierten den Beginn der bereits seit Längerem geplanten Großoffensive im Gebiet der Somme auf Ende Juni vor. Auf einer Breite von je 20 Kilometern beiderseits der Somme nahe den von den Deutschen besetzten Orten Bapaume und Péronne stehen 37 Divisionen der Alliierten zum Angriff bereit. England hat kurz zuvor die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Die Deutschen erfahren Anfang Juni durch Fliegermeldungen von diesem Truppenaufmarsch sowie der Bereitstellung gewaltiger Mengen von Materialien. Sie können ihre acht Divisionen an der Somme-Front gerade noch um drei weitere ergänzen, die abgekämpft aus der Schlacht um Verdun herausgezogen werden. Am Morgen des 24. Juni 1916 setzt die Artillerie der Alliierten ein. Der Beschuss steigert sich zu einem bisher nie dagewesenen Trommelfeuer. Am Vormittag verlegen die Alliierten die Feuerwalze auf die zweite deutsche Linie. Hinter ihr gehen die französischen und englischen Infanteristen vor. Zu ihrer großen Überraschung rührt sich in den deutschen Gräben noch Widerstand. Da insbesondere die Engländer in fast noch geschlossenen Linien angreifen, haben sie allein am 1. Juli 1916, an dem das Feuer auf die gesamte Somme-Front ausgedehnt wird, 20000 Gefallene zu beklagen. Dies ist der höchste Tagesverlust in der britischen Kriegsgeschichte. Und was ist das zählbare Ergebnis dieses Großangriffs? Die Alliierten dringen teilweise in den ersten deutschen Graben vor, gewinnen einige hundert Meter Trümmerfeld und einige kleine Dörfer, um kurze Zeit später durch deutsche Gegenangriffe die Gebietsgewinne teilweise wieder einzubüßen.

Von Anfang Juli bis zum 23. August erfolgen an der Somme nur alliierte Teilangriffe, vor allem nördlich des Flusses. Vom 23. August bis Ende September folgt die Zermürbungsphase mit immer neuen tagelangen Großangriffen. Für die Deutschen stellt dies die kritischste Phase der Schlacht dar, in der der Mangel an Reserven, Artillerie und Munition besonders spürbar wird. Doch die Heeresleitung unter Generalfeldmarschall von Hindenburg hat aus den Erfahrungen von Verdun gelernt. Truppen bleiben jetzt nicht mehr bis zu ihrer totalen Erschöpfung im Einsatz, sondern man bemüht sich um regelmäßige Ablösungen. Am 15. September 1916 setzen die Engländer erstmals Panzer ein. Bis zur zweiten Novemberhälfte versuchen die Alliierten in zahllosen Aktionen vergeblich, die Verteidiger niederzuringen. In der fünfmonatigen Materialschlacht können die Alliierten lediglich einen Gebietsstreifen von 40 Kilometern Breite und zwölf Kilometern Tiefe besetzen. Dagegen stehen ungeheure Verluste. Die Deutschen büßen rund 500000 Mann als Gefallene, Verwundete, Vermisste und Gefangene ein, die Alliierten zusammen sogar 750000 Mann. Eine einzige Schlacht hat, allein was die Toten betrifft, Menschenopfer in der Größenordnung einer Großstadt gekostet. Die monatelangen Kämpfe und das sich ab Oktober drastisch verschlechternde Wetter mindern endgültig die Kampfkraft der Truppen auf beiden Seiten.

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