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Das Jahr 1917 an der Westfront

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Das Jahr 1917 beginnt mit einer defensiven Aktion der Deutschen. Damit die deutschen Linien gegen künftige Angriffe besser gewappnet sind, wird bereits seit Herbst 1916 hinter den deutschen Linien die »Siegfriedstellung«, eine über 143 Kilometer lange Verteidigungslinie zwischen Arras und Laon, ausgebaut. Hierfür werden 65000 Arbeitskräfte, zwangsverpflichtete Franzosen aus den besetzten Gebieten und russische Kriegsgefangene, eingesetzt. Zur Überraschung der Alliierten beginnt im März 1917 der deutsche Rückzug auf die Siegfriedstellung. Immerhin wird der bei Roye und Noyon vorspringende Frontbogen um rund 45 Kilometer verkürzt. Die Alliierten können nun Städte wie Bapaume, Péronne, Noyon, Ham und Soissons besetzen. Was die Alliierten in der Somme-Schlacht nicht erreicht haben, fällt ihnen nun kampflos zu.

Mit lokalem Erfolg starten die Engländer im April 1917 bei Arras eine Offensive. Das Hauptinteresse der Franzosen gilt in dieser Zeit dem Großangriff an der Aisne südlich Laon, der am 16. April 1917 auf einer Breite von 40 Kilometern einsetzt. Die Sturmangriffe der Franzosen – es werden allein 61 Infanteriedivisionen eingesetzt – brechen am deutschen Widerstand zusammen und bringen dem französischen Heer allein bis zum 25. April die enorme Verlustzahl von etwa 160000 Mann ein. Diese schweren Misserfolge sowie die Nachrichten von der russischen Revolution lösen in der französischen Armee Meutereien aus, an denen fast die Hälfte des Heeres beteiligt ist. Zur Abschreckung werden an 55 Soldaten Todesurteile vollstreckt.

Die englische Heeresleitung setzt währenddessen auf einen Durchbruch an der Flandernfront. Die großangelegte Materialschlacht im Raum Ypern, die von Ende Mai bis Ende November dauern wird, zählt zu den heftigsten Kämpfen des Ersten Weltkriegs. Unter wie immer großen Verlusten und dem Einsatz von über 50 Millionen Artilleriegranaten gelingt es den Engländern aber lediglich, einen 22 Kilometer breiten Frontabschnitt etwa acht Kilometer einzudrücken. Die letzte große Kampfhandlung des Jahres 1917 besteht in dem Tankangriff bei Cambrai, der am 20. November 1917 beginnt und mit dem die Engländer die Misserfolge in Flandern vergessen lassen wollen. Die Tankverbände aus über 400 Panzern überwinden die deutschen Gräben und können sieben Kilometer in die deutschen Stellungssysteme eindringen. Einen entscheidenden Durchbruch erreichen die Engländer dadurch aber nicht. Sie werden von deutschen Reserven wieder weitgehend zurückgeworfen. Das Jahr 1917 geht zu Ende, ohne dass angesichts der allgemeinen Abnutzung eine nahe Entscheidung sichtbar wäre. Allerdings befinden sich seit Juni 1917 die ersten Truppen Amerikas, das sich seit dem 6. April 1917 mit Deutschland im Krieg befindet, auf dem Kontinent, wo sie sich auf ihren Einsatz im Jahr 1918 vorbereiten.

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