Читать книгу Hineingeworfen - Wolf-Rüdiger Osburg - Страница 19

Das Kriegsjahr 1918

Оглавление

Die Pläne der deutschen Obersten Heeresleitung konzentrieren sich im Winter 1917/18 auf einen entscheidenden Durchbruch an der Westfront. Er ist für das Frühjahr 1918 vorgesehen, alle verfügbaren Kräfte werden mobilisiert. Die Offensive unter dem Decknamen »Michael« soll einen Abschnitt von 80 Kilometern von Arras bis La Fère treffen. Von den 200 Divisionen an der Westfront werden 76 für diese Großoffensive bereitgestellt, daneben MG- und Minenwerferabteilungen und alle Arten von Artillerie. Am 21. März 1918 setzt der deutsche Angriff ein. In den nächsten Tagen brechen die deutschen Armeen auf einer Breite von 80 Kilometern 65 Kilometer in die alliierte Front ein, nehmen Städte wie Péronne, Albert, Ham, Montdidier und La Fère ein und rücken auf Amiens und Abbeville vor. Doch ihre Stoßkraft erlahmt an nachrückenden Reserven der Gegenseite, und am 5. April 1918 muss das Unternehmen »Michael« abgebrochen werden.

Nur vier Tage später folgt die nächste deutsche Offensive beiderseits der französisch-belgischen Grenze an der Lys. Zunächst »Georg« genannt, wird diese Offensive wegen ihrer dezimierten Truppenmacht später in »Georgette« umgetauft. Ungeachtet der Erfolge der Einnahme von Armentières am 11. April und der Eroberung des Kemmelbergs am 25. April 1918 erweist sich der geplante Frontdurchbruch auch hier in den Folgetagen als utopisch. Weit größerer Erfolg ist der Offensive »Blücher-Yorck« beschieden, die zur Überraschung der Alliierten am 27. Mai 1918 ausgerechnet am schwer einzunehmenden Chemin-des-Dames einsetzt. Innerhalb kürzester Zeit vermögen die Deutschen den Höhenzug und die in seinem Schatten verlaufende Aisne zu überqueren. Bereits am 29. Mai wird Soissons besetzt, und am 30. und 31. Mai 1918 kann an einigen Abschnitten nahe Château Thierry sogar die Marne überschritten werden. Erneut – wie schon 1914 – ist Paris nicht fern. Doch bereitet der vorgeschobene Frontbogen an der Marne der deutschen Heeresleitung Sorgen. Als die Versuche scheitern, ihn zwischen Montdidier und Noyon bzw. im Osten bei Reims auszubauen, zeichnet sich das Ende der deutschen Angriffsbemühungen ab.

Am 18. Juli 1918 setzt plötzlich aus den Wäldern bei Villers-Cotterêts die französische Gegenoffensive ein. Erst hinter der Aisne und Vesle gelingt es den Deutschen, wieder eine Verteidigungslinie zu errichten. Der nächste Stoß der Alliierten erfolgt am 8. August 1918 beiderseits der Somme zwischen Albert und Montdidier, wo 32 Divisionen der Alliierten antreten. Das Resultat ist für die Deutschen katastrophal. 16 Divisonen werden aufgerieben, 53000 Mann gehen in Gefangenschaft. Es ist – mit den Worten Ludendorffs gesprochen – der »schwarze Tag des deutschen Heeres«. Anfang September befinden sich die Deutschen wieder in ihren Angriffsstellungen vom März 1918. Seit Mitte August 1918 zwingen amerikanische Truppen die Deutschen zwischen St. Mihiel und den Argonnen zum Rückzug. Immer wieder können die Deutschen auf ihrem Rückzug an der ganzen Front Stellungen ausbauen und sich vorübergehend verteidigen. Anfang November sind sie auf eine Linie westlich von Antwerpen, Brüssel und Charleroi sowie im Süden der Front längs der Maas zurückgedrängt.

Hineingeworfen

Подняться наверх