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Das älteste Grab: am Adlerberg im Wormser Süden

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Die Kulturstufe der Bandkeramiker wäre wie geschaffen dafür, erste Wohngebäude im Wormser Raum zu finden, doch gibt es bislang nur Grabfunde. Zeugnisse für die älteste Bandkeramik stammen aus dem Süden der Stadt. Nach seinen Beigaben wird ein Grab am Adlerberg in die »Stufe Flomborn« (um 5600 v. Chr.) eingeordnet. Dr. Carl Koehl (1847–1929), Arzt und Sanitätsrat, Begründer und Altmeister der Archäologie in Worms und Rheinhessen, gab ihr nach den Funden aus dem gleichnamigen Ort zwischen Worms und Alzey den Namen. Bei Flomborn hatte er 1900 ein jungsteinzeitliches Gräberfeld mit wenigstens 85 Bestattungen ausgegraben. Hier finden wir erstmals einen offensichtlich äußerst begehrten Rohstoff. Man liebte Spondylus, eine Muschel aus der Adria, die damals rezent gesammelt und bis an den Rhein gehandelt wurde. Das Grab am Adlerberg enthielt eine V-förmig eingeschnittene Spondylusmuschel, die in unbekannter Verwendungsweise als Gürtelschmuck diente5.

Es war Sitte, die Menschen auf der Seite liegend mit angewinkelten Beinen zu begraben (Hockergräber). Von den Beigaben haben sich Schmuck aus Muscheln, Tongefäße wie die »Flomborner Flasche« und Werkzeuge aus Stein erhalten. Gegenstände aus organischen Materialien vergingen, so dass schon bei diesen frühesten Gräbern (ebenso wie bei allen Grabfunden bis zum Ende der Beigabensitte im Frühmittelalter) immer gewisse Fragen nach dem Reichtum oder der Armut bzw. dem Status des Menschen zu Lebzeiten offen bleiben müssen.

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