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Tempel

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»Für die heiligen Gebäude der Götter aber, in deren Schutz die Bürgerschaft in erster Linie zu stehen scheint, für Jupiter, Juno und Minerva, müssen die Bauplätze an der höchstgelegenen Stelle, von der der größte Teil der Stadt zu sehen ist, eingeteilt werden.« (Vitruv, I,VII,1).

Auf dem höchsten Punkt von Worms, dem mittleren Schwemmkegel, befand sich der Tempel für die Kapitolinische Trias (etwa Heylshofgarten), daneben, unter dem Dom, lag das Forum als Marktplatz, Verwaltungs- und Kommunikationszentrum40. Während vom Tempel allenfalls ein Mauerstück im Verlauf der späteren westlichen Stadtmauer erhalten blieb und Weiheinschriften oder Altäre für die Gottheiten überliefert sind, gibt es von den Mauerzügen des Forums und der Marktbasilika eine maßstabsgerechte Zeichnung, angefertigt 1906/7 vom Baumeister Philipp Brand. Die Anlage dürfte etwa 50 auf 30 m gemessen haben.

»… (der Tempel) für Mars (sei) aber außerhalb der Stadt … Da die Gottheit des Mars außerhalb der Stadtmauern durch ein Heiligtum geehrt ist, wird es keine bewaffnete Zwietracht unter den Bürgern geben ….« (Vitruv, I,VII,1).

Bei den heutigen Stadtwerken an der Klosterstraße hat man zwei Hinweise auf das Heiligtum des Mars gefunden: einen zweihenkeligen Krug mit der eingeritzten Inschrift »Marti f(eliciter)«, freudig dem Mars gestiftet, und eine beschriftete Basis, möglicherweise von einer Statue. Dem Mars Loucetius (d.h. dem keltischen Gott Leucetius, der in seinen Eigenschaften dem römischen Gott Mars glich) hat Amandus, Sohn des Velugnus, aus Deva (Chester) im 3. Jahrhundert dieses kostspielige Geschenk gemacht41. Als Peter Hamman nach der großen Zerstörung der Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 die vergangene Pracht dokumentierte, rief er mehrfach den antiken Kriegsgott an (auf Blatt 9, Ansicht von Norden): »O Mars, wie hast du mit deinen Waffen die Stadt Worms so elend zugerichtet … Gott wird dich darum strafen.«

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