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Römische Verwaltung

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Die Römer machten einen Unterschied zwischen militärischer Verwaltung und der zivilen Organisation einer Provinz. Die schlanken Strukturen der Verwaltung sind erwähnenswert. Dem Statthalter mit Residenz in Mainz (legatus Augusti pro praetore) standen für eine Provinz mittlerer Größe wie die Germania superior etwa 300 Mann zur Verfügung, außer seiner Leibwache und dem Militär. Verwaltung, Gerichtsbarkeit, Aufsicht über die lokalen Verwaltungen, Kultpflege gehörten zu seinen Aufgaben. Die Finanzen betreute der Finanzprokurator in Trier. Eine Stadt wie Borbetomagus, Hauptort der Civitas Vangionum, musste sich nach römischer Vorstellung organisieren. Zunächst erhielten wohl einige wohlhabende und einflussreiche Familien das römische Bürgerrecht, denn die Einwohner galten als Peregrine, im rechtlichen Sinne Roms als Ausländer. Das von der Militärverwaltung in die Provinzverwaltung übergegangene Territorium galt weiterhin als Staatsbesitz. Grunderwerb war allein Menschen mit dem römischen Bürgerrecht möglich. Alle anderen konnten Land zur Nutzung bekommen und zahlten dafür Pacht und bestimmte Abgaben, während für römische Bürger ein anderes Steuer- und Erbrecht galt.

Die Bürgerversammlung wählte aus den Familien der Oberschicht den ordo decurionum, einen Rat, auf Lebenszeit. Nur freigeborene Männer mit Landbesitz und einem bestimmten Vermögen kamen in Betracht. Aus ihrer Mitte wurden für jeweils ein Jahr duoviri, zwei Bürgermeister, gewählt. Sie standen mit ihrem Vermögen für den Steuereingang gerade, nahmen weitere Sonderlasten wie die Finanzierung bei Errichtung oder Reparatur öffentlicher Bauten auf sich und sprachen in einfachen Streitfällen Recht. Die Finanzverwaltung besorgten zwei quaestores, für die öffentliche Ordnung waren zwei aediles zuständig.

Aus der gesamten römischen Geschichte von Worms sind nur zwei Wahlbeamte namentlich bekannt. Der decurio (Ratsherr) Lucius Romanius Respectus weihte der Göttin Victoria einen heute verschollenen Stein, der sich in der bischöflichen Sammlung am Dom befand, und Gaius Lucius Victor stiftete im 3. Jahrhundert zusammen mit seinen Söhnen ein Tor35. Der Verwaltungssitz in der curia (Rathaus) lag neben dem Forum und der Marktbasilika.

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