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DELTA 5Mind Your Own Business 7" [Rough Trade, 1979] Christina Mohr

Can I have a taste of your ice cream?

Can I lick the crumbs from your table?

Can I interfere in your crisis?

No, mind your own business

No, mind your own business

Bei oberflächlicher Betrachtung sind Delta 5 ein kurzlebiges One-Hit-Wonder, jedenfalls wenn man die Band danach beurteilt, wie häufig der Song »Mind Your Own Business« auf Punk-, Postpunk- und New-Wave-Compilations vertreten ist. Obwohl: Auf dem Rolling-Stone-Rare-Trax-Sampler Girls, Girrls, Grrrls − Female-Fronted Post-Punk von 2005 ist tatsächlich »Open Life« drauf. Aber dennoch, »Mind Your Own Business« mit den einzigartig abgenervten und dabei so unmissverständlich-bestimmten Lyrics ist der Song, mit dem man die Band zuerst verbindet. Dabei sind Delta 5 bzw. The Delta Five in jeder Hinsicht höchst interessant, vielleicht sogar die exemplarische Postpunkband überhaupt:

Can you hear those people behind me

Looking at your feelings inside me?

Listen to the distance between us

Why don’t you mind your own business?

Why don’t you mind your own business?

Delta 5 gründeten sich Ende der 1970er in Leeds und bestanden aus drei Frauen und zwei Männern (Julz Sale, Ros Allen, Bethan Peters, Kelvin Knight, Alan Riggs). Das Quintett war mit anderen Leeds-Bands wie Gang of Four und den Mekons eng befreundet − aus der Connection mit den Mekons entstand die Idee zum Namen Delta 5 (Mekong Delta -> fünf MusikerInnen, Delta 5). Auch musikalisch gab es zumindest in der Anfangsphase Ähnlichkeiten, aber Delta 5 hatten von der ersten Single an, dem bereits erwähnten »Mind Your Own Business« (1979), einen klar definierten, unverwechselbaren Sound: fragmentierter Mutant-Dance-Beat, knackig und tanzbar, abwechselnder Gesang von zwei Frauen − das hervorstechendste Merkmal aber waren die zwei Bassgitarren: Bethan Peters war für den nervösen, funky Sound zuständig, Ros Allen für den dunkleren, rollenden Double-Bass.

Can I interfere in your crisis?

Can I have a taste of your ice cream?

Can I have a taste of your ice cream?

Can I lick the crumbs from your table?

Can I lick the crumbs from your table?

Can I interfere in your crisis?

No, mind your own business

No, mind your own business

Die Texte waren gnadenlos sarkastisch, handelten von beknackten Exfreunden und Idioten generell (»Now That You’ve Gone«, »You«, »Mind …«) und trafen zielsicher in wunde Punkte. Songs wie »Anticipation« oder »Open Life« sind auch aus heutigem Blickwinkel explizit feministisch und politisch, sezieren althergebrachte, gesellschaftliche Standards bis auf die Knochen. Politisches Engagement beschränkte sich bei Delta 5 indes nicht auf Lippenbekenntnisse: Die Band trat häufig bei den damals in England populären Rock against Racism-Veranstaltungen auf. Auf persönlicher Ebene wahrten Delta 5 − typisch Postpunk − die Distanz und offerierten keine Lösungen. Vor allem für Liebe hatten Delta 5 nur Verachtung und Zynismus übrig:

Listen to the distance between us

Can you hear those people behind me?

Looking at your feelings inside me

No, mind your own business

Delta 5 veröffentlichten drei Singles auf Rough Trade, nach einer Amerika-Tournee unterschrieben sie einen Plattenvertrag beim Charisma-Sublabel Pre. Dort erschien 1981 das Album See the Whirl, nach einer weiteren Tour durch die USA und einer letzten Single (»Powerlines«) lösten sich Delta 5 1982 auf. 2006 erschien bei Kill Rock Stars die Compilation Singles and Sessions 1979−81. Der Einfluss von Delta 5 ist bis heute spürbar, ihre Songs wurden u. a. von Chicks on Speed und Dum Dum Girls gecovert. One-Hit-Wonder?

Why don’t you mind your own business?

Why don’t you mind your own business?

Why don’t you mind your own business?

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