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Aquilegia L. Akelei


Aquilegia vulgaris L. Gefülltblühende Akelei, Dodonaeus 1583

Aquilegia vulgaris L. Gemeine Akelei mit einfachen Blüten, Dodonaeus 1583

Die heimische Gemeine Akelei (A. vulgaris L.), deren Areal sich über ganz West-, Mittel- und Südeuropa bis hin nach Nordwestafrika und das westliche Osteuropa erstreckt und die in Deutschland vor allem im Bergland vorkommt, wurde schon im Mittelalter in die Gärten geholt. Anfang des 15. Jhs. erscheint sie auf dem von einem oberrheinischen Meister um 1410 gemalten »Paradiesgärtlein«. Die Pflanze war dem mittelalterlichen Menschen heilig und wurde daher auf vielen Gemälden dargestellt. 1539 berichtet Hieronymus Bock in seinem Kreutterbuch von den »Agleyblumen«: »Das Agleykraut wachßt gemeinlich in unsern Landen in den Gärten. Man findts aber auch in den Wäldern die inn der höhe ligen.« Ähnlich äußert sich auch Leonhart Fuchs 1543, der außerdem berichtet, daß neben der gewöhnlichen blaublühenden Form gelegentlich Pflanzen mit weißen und rotvioletten Blüten aufträten. 1561 wird in Gessners Aufstellung der deutschen Gartenpflanzen erstmals auch eine gefüllte Form erwähnt. In der Folgezeit nahm die Zahl der Spielarten ständig zu. 1594 verzeichnet Franke aus den Lausitzen 7 Formen: 5 einfache mit blauen, weißen, purpurnen, gescheckten und mit fleischfarbenen Blüten, eine gefüllte Form und eine Abnormität »mit grünlichten unartigen Blumen«. Der Höhepunkt der Formenmannigfaltigkeit wird 1613 im Hortus Eystettensis erreicht, in dem 12 Formen abgebildet werden, darunter 7 Formen mit gefüllten (»vollen«) und 4 mit spornlosen sternförmigen Blüten (A. stellata). Auch in der Folgezeit blieb die Akelei mit ihren vielerlei Formen und Farben eine außerordentlich beliebte Zierpflanze, die kaum in einem Garten fehlte und hier und da auch verwilderte. Obwohl sie Carl Bolle um 1900 zu den altmodischen Blumen zählte, ist die Gemeine Akelei auch heute noch eine häufige Gartenblume, wobei manche der früheren Formen heute selten geworden sind.

Neben dieser Art sieht man in den Gärten jetzt vielfach die langspornigen Schmetterlings-Akeleien. Es handelt sich dabei um Hybriden, die aus der Kreuzung der in den Rocky Mountains heimischen blau-weißblühenden A. coerulea James mit anderen langspornigen nordamerikanischen Arten, insbesondere der A. chrysantha A. Gray aus den südlichen Rocky Mountains mit hellgelben Blüten und der A. canadensis L. aus der Osthälfte Nordamerikas mit scharlachrot-gelben Blüten, hervorgingen. Von diesen Arten kam A. canadensis aus den damaligen französischen Kolonien in Kanada um 1630 nach Frankreich, wo sie 1635 von Jacques Cornut als Aquilegia pumila praecox canadensis beschrieben und abgebildet wurde. In deutschen Gärten konnte sie jedoch erst nach 1800 Fuß fassen. Sehr viel später entdeckte man die Akelei-Arten der Rocky Mountains. Sie wurden zunächst in England eingeführt, und zwar A. skinneri Hook. 1840, A. coerulea 1843 und A. chrysantha erst 1873. Bereits im letzten Quartal des 19. Jhs. begann die Züchtung, zuerst in England und Deutschland, später vor allem in Nordamerika. Wichtigste Gruppen dieser langspornigen Akelei-Hybriden sind die ‘Mrs. Scott Elliott-Hybriden’ und die ‘Mc Kana’s-Hybriden’.

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