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Aubrieta Adans. (Aubrietia DC.) Blaukissen

Die Gattung Aubrieta ist mit etwa einem Dutzend Arten in den Gebirgen des östlichen Mittelmeerraumes von Italien über die Balkanhalbinsel bis nach Kleinasien und dem Iran vertreten. Die gärtnerisch wichtigste Art ist A. deltoidea (L.) DC. mit mehreren Varietäten. Im Jahre 1700 fand sie der französische Botaniker Joseph Pitton de Tournefort während seiner Orientreise auf der Insel Kreta und verzeichnete sie in seinem 1703 erschienenen Corollarium unter dem Namen Alysson Creticum foliis angulatis, flore violaceo. Aber erst seit Mitte des 18. Jhs. verbreitete sich die Art allmählich über die Botanischen Gärten. Linnaeus beschrieb sie 1763 als Alyssum deltoideum, und unter diesem Namen wuchs sie 1808 auch im Botanischen Garten in Berlin. Der französische Botaniker Michel Adanson (1727–1806) hatte 1763 in seinem Buch über die Pflanzenfamilien die Art aus der Gattung Alyssum herausgenommen und eine eigene Gattung Aubrieta begründet, benannt nach dem Zeichner Claude Aubriet, welcher Tournefort auf seiner Orientreise begleitet hatte. 1821 änderte der Genfer Botaniker Augustin Pyramus de Candolle diesen Namen ab zu Aubrietia, welche Form dann mehr als 100 Jahre hindurch üblich war.

Bis zur Mitte des 19. Jhs. blieb A. deltoidea eine Pflanze von Botanischen Gärten und Liebhaber-Gärten. Das änderte sich jedoch, als um die Jahrhundertmitte der Steingarten in Mode kam. 1856 empfahl sie Eduard Regel als Pflanze für das Alpinum und schrieb, sie sei für »Einfassungen um Steinparthien außerordentlich schön«. Nunmehr nahm ihre Verbreitung rasch zu, und zugleich setzte auch die Züchtung ein, bei der außer A. deltoidea und ihren Varietäten auch andere Arten der Gattung, insbesondere A. columnae Guss., Verwendung fanden. Bereits 1855 gab es neben der hellviolett bis bläulich-lila blühenden Stammform eine Form Purpurea mit purpurrötlichen Blüten. 1860 waren in England schon mehrere Gartensorten entstanden, zu denen bis zur Jahrhundertwende weitere wüchsige und große Polster bildende Sorten, wie etwa ‘Tauricola’ (vor 1889) und ‘Dr. Mules’ (1895), hinzukamen. Seitdem entstanden zahlreiche weitere, meist besonders großblumige, zum Teil auch gefüllte, aber meist weniger wüchsige Sorten in hellen bis dunklen blauvioletten und roten Farbtönen. Obwohl die Pflanze zu deutsch Blaukissen heißt, fehlt ein eigentliches Blau (wie bei vielen Enzian-Arten und beim Vergißmeinnicht) jedoch völlig.

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