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ОглавлениеAristolochia macrophylla Lam. (A. sipho L’Herit.) Pfeifenwinde
Die im atlantischen Nordamerika im Appalachen-Gebirge von Pennsylvania und West-Virginia bis Georgia und Alabama heimische holzige Schlingpflanze wurde von dem Quäker John Bartram gefunden, der als Farmer, Amateur-Arzt und Hobby-Botaniker am Schuylkill River bei Philadelphia lebte und dort einen Botanischen Garten angelegt hatte. 1761 sandte er Samen vom Ohio-Fluß an den Pflanzenliebhaber Peter Collinson in England. Dieser gab sie dem Gärtner James Gordon zur Aufzucht, der die Pflanze dann weiter verbreitete. Die bis dahin unbekannte Art wurde 1783 von dem französischen Botaniker Lamarck als A. macrophylla und im Jahr darauf von Charles Louis L’Héritier als A. sipho beschrieben. Ende des 18. Jhs. kam die Pflanze auch nach Deutschland, wo sie eine ziemlich rasche Ausbreitung erfuhr. Z.B. wuchs sie 1808 im Berliner Botanischen Garten, 1815 in Kunersdorf im Oderbruch, 1817 im Breiterschen Garten in Leipzig, und 1818 schrieb der mecklenburgische Pfarrer Wredow in seinem Gartenfreund: »Sie dienet vorzüglich schön zur Bekleidung der Mauern.« Vor allem verwendete man die Pflanze jedoch zur Berankung von Lauben. »Zwischen uns und dem Fluß aber wölbt sich eine hohe Laube von Pfeifenkraut«, heißt es 1859 bei der Beschreibung des Forsthauses Eiche im Spreewald in den Wanderungen von Theodor Fontane. In ihrer laubenumrankenden Funktion kann man die züchterisch nicht weiter bearbeitete Pfeifenwinde auch heute noch vielfach antreffen, wenngleich wohl nicht mehr so häufig wie früher.