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Aruncus sylvestris Kostel. (A. dioicus (Walt.) Fernald) Geißbart

Im Bergland Mitteleuropas, wo er in Hochstaudenfluren an Gebirgsbächen und in Schluchtwäldern vorkommt, ist der Geißbart schon im 16. Jh. hier und da als Zierpflanze in die Gärten geholt worden. So wuchs er unter dem von Hieronymus Bock geprägten Namen Barba caprina 1561 bereits seit mehreren Jahren im Gärtchen des Arztes und Naturforschers Konrad Gessner in Zürich. 1613 wurde er als Barba capri auch im fürstbischöflichen Garten in Eichstätt kultiviert. Anderswo kannte man ihn damals aber nur als Wildpflanze, und besonders in den Gärten des Flachlandes blieb er noch lange Zeit selten. Erst im 18. Jh. wurde er auch hier etwas häufiger, fand sich allerdings meist nur in Botanischen Gärten und in den Gärten von Liebhabern. Gleditsch (1773) bezeichnete ihn als »Der große Berg=Geißwedel« und lobt seine »Blumenähren, die die Gärten zieren«. Erst im 19. Jh. war der Geißbart dann eine bekannte Gartenpflanze, von der es auch eine Spielart mit gefüllten Blüten gab, welche als »sehr hübsch« bezeichnet wurde. 1889 entstand die Sorte ‘Kneiffii’, eine Zwergform mit kleineren Blättern. Freilich war die Art wegen ihrer hohen Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit keineswegs überall häufig. So schreibt z.B. 1864 Ascherson für Berlin und Brandenburg, die Art werde »bei uns nur seltener in Parks angepflanzt«.

Wie bereits vermerkt, bezeichneten die Botaniker des 16. und 17. Jhs. die Art meist als Barba caprina bzw. Barba caprae, das ist die wörtliche Übersetzung des deutschen Namens Geißbart. Tabernaemontanus (1588) übersetzte den deutschen Namen ins Griechische und nannte die Pflanze Drymopogon. Linnaeus holte den antiken Namen Aruncus (zu gr. áryggos, »Ziegenbart«) hervor und bezeichnete den Geißbart zunächst 1737 im Hortus Cliffortianus als Aruncus Barba caprae, stellte ihn aber 1753 als Spiraea Aruncus zur Gattung Spiraea. Unter dem Linnéschen Namen erscheint die Art dann bis zur Mitte des 19. Jhs. (und z.T. auch darüber hinaus) in Floren und Pflanzenverzeichnissen. Die heute gültige Einordnung in die Gattung Aruncus besorgte 1844 der tschechische Botaniker Vincenz Franz Kosteletzky.

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