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ОглавлениеBrunnera macrophylla (Adam) Johnston Kaukasusvergißmeinnicht
Brunnera macrophylla (Adam) Johnston Kaukasusvergißmeinnicht, Marschall von Bieberstein 1810
Seit 1800 begleitete der junge Botaniker Johann Friedrich Adam den russischen Grafen Mussin-Puschkin auf dessen mineralogisch-naturkundlicher Forschungsreise durch den Kaukasus. In einer im Herbst 1802 in Tiflis abgefaßten, 1805 in Kiel gedruckten Abhandlung beschrieb er 50 von ihm im Kaukasus und in Transkaukasien aufgefundene neue Pflanzen, darunter als Nr. 7 eine Myosotis macrophylla aus schattigen Wäldern Iberiens (dem heutigen Georgien). Unter diesem Namen wird die Art dann auch 1808 in der Flora taurico-caucasica von Marschall von Bieberstein aufgeführt und 1810 in dem Abbildungswerk seltener Pflanzen Südrußlands und des Kaukasus farbig dargestellt. In seiner Bearbeitung der Rauhblattgewächse ordnete sie der Hamburger Botaniker Johann Georg Christian Lehmann 1817 der Gattung Ochsenzunge zu und gab ihr den Namen Anchusa myosotidiflora. Von Rußland aus kam die Art um 1825 nach England. In Deutschland blieb sie lange Zeit nur den Fachleuten bekannt. Erst zu Beginn des 20. Jhs. taucht sie auch hier in der allgemeinen Gartenkultur auf, und zwar unter dem Namen Anchusa myosotidiflora. Unter dieser Bezeichnung führt sie 1932 auch Pareys Blumengärtnerei auf, in der sie als »wertvoll für schattige Partien im Park« empfohlen wird. In den normalen Gärten wurde sie erst seit der 2. Hälfte des 20. Jhs. stärker gepflanzt und ist heute in manchen Teilen Deutschlands eine häufige Gartenblume, in anderen jedoch noch selten. Der jetzt gültige Gattungsname Brunnera wurde 1851 von dem in Moskau tätigen dänischen Botaniker Christian Steven geprägt, und zwar nach dem Schweizer Botaniker Samuel Brunner (1790–1844), der im Sommer 1831 eine Forschungsreise durch Taurien (Südrußland, Krim) unternommen hatte.