Читать книгу »Kaiserkron und Päonien rot…« - Heinz-Dieter Krausch - Страница 32
ОглавлениеAster L. Aster
Aster cordifolius L. Herzblättrige Aster, Cornut 1635 (links)
Aster novi-belgii L. Glattblatt-Aster, Hermann 1687 (Mitte)
Aster novae-angliae L. Rauhblatt-Aster, Hermann 1705 (rechts)
Mit etwa 400 (bis 500) Arten ist die Gattung Aster über große Teile der gemäßigten und subtropischen Zonen verbreitet, wobei Mannigfaltigkeitszentren in Nordamerika und Ostasien bestehen. In Europa sind etwa 20 Arten beheimatet, doch nur zwei von ihnen wurden zu allgemein verbreiteten Gartenzierpflanzen.
Das Areal der Berg-Aster (A. amellus L.) erstreckt sich von Südfrankreich über Mitteleuropa, die nördliche Balkanhalbinsel und das mittlere Osteuropa bis nach Südwestsibirien. Im südlichen Osteuropa und im Kaukasusgebiet gibt es zwei nahestehende Arten. Obwohl die Art im Mittelmeergebiet fast völlig fehlt, scheint sie bereits den antiken Autoren bekannt gewesen zu sein, worauf auch die alte Bezeichnung Aster atticus hindeutet. Ob es sich bei der von Virgil in seinen Georgica genannten Wiesenpflanze amellus (»Est etiam flos in pratis, cui nomen amello fecere agricolae«) um die Berg-Aster gehandelt hat, ist jedoch umstritten. Jedenfalls ist dieser, wahrscheinlich aus dem Gallischen stammende Pflanzenname später von Linnaeus der Berg-Aster als Artbezeichnung beigelegt worden. Wegen ihrer (vermeintlichen) Erwähnung bei Virgil wurde sie im Deutschen mitunter auch Virgils-Aster genannt. Die »Väter der Botanik« in der 1. Hälfte des 16. Jhs. kannten die Art nur als Wildpflanze. 1561 fand sie sich als Gartenpflanze lediglich bei dem Pfarrer Georg Aemylius in Stolberg im Harz. Nicht einmal Gessner in Zürich hatte sie damals im Garten. Erst im Laufe des 17. Jhs. wurde sie in den deutschen Gärten allmählich häufiger. 1613 gab es im fürstbischöflichen Garten von Eichstätt zwei Formen: Aster atticus minor flore coeruleo und Aster atticus maior, letztere offenbar eine etwas größerblütige Wildform oder eine erste Gartenform. Während Bauhin (1623) beide Formen zu seiner Aster atticus caeruleus vulgaris vereinigte, hielt sie Elsholtz (1663, 1684) für zwei verschiedene »Arten«. Zu deutsch nannte er sie »Blau Sternkraut« und vermerkte: »Alle Jahr schneidet man dieses/wenn es verblühet hat/bis an den Boden weg.« Im 18. Jh. war die Berg-Aster als Gartenpflanze weithin verbreitet, und mindestens seit 1736 gab es auch eine Form mit weißen Blüten. In den Gärten zog man damals mitunter Auslesen mit größeren und zahlreicheren Blüten als die Wildform. »Wegen der schönen Blumenbüschel, die sehr lange blühen und die Gärten zieren, verdient es die Unterhaltung wohl«, charakterisiert Gleditsch 1773 »Das gemeine blaue Bergsternkraut«. Im Leipziger Raum war 1790 die Art in den Gärten der Vorstädter und der Bauern auf den Dörfern überall häufig. Eine regelrechte Züchtung setzte erst in der 2. Hälfte des 19. Jhs. ein, in die neben der Stammart auch die südosteuropäische A. amelloides Besser (= A. bessarabicus Bernh.) einbezogen wurde. Anfang des 20. Jhs. hatte man zahlreiche Sorten mit Blütenfarben von hell- bis dunkelviolett und hell- bis dunkelrosa erzielt, die seitdem ständig weiterentwickelt und verbessert wurden.
Die in den höheren Gebirgen Europas und Mittelasiens, in Sibirien und im nordwestlichen Nordamerika in sonnigen Steinrasen wachsende Alpen-Aster (A. alpinus L.) wurde erst von Clusius eindeutig beschrieben. Er nannte sie 1583 Aster quintus sive Amellus und 1601 Aster alpinus coeruleo flore sive VII. In die Gartenkultur gelangte diese Hochgebirgspflanze offensichtlich erst in der 2. Hälfte des 18. Jhs. 1773 beschrieb Gleditsch die Alpen-Aster als »ein dauerhaftes Staudengewächse, welches niedrig ist, aber starke Wurzelstöcke macht, aus denen es wegen der schönen Blumen zur Herbstzeit, im späten Herbste, zur Zierde der Lustgärten, sehr leicht vermehret wird.« Aber noch 1808 fehlte die Pflanze im Berliner Botanischen Garten, wohin sie erst zwischen 1809 und 1812 gelangte. 1817 bot sie der Leipziger Hofgärtner Christian August Breiter als »Alpensternblume« an, und fortan war sie hier und da in Gärten zu finden, wenn auch offenbar nicht sehr häufig. Als in der 2. Hälfte des 19. Jhs. die Steingärten in Mode kamen, nahm das Interesse an dieser Art deutlich zu. Es entstand nunmehr eine Reihe von reich- und großblütigen, einfachen und gefüllten Gartenformen mit einer Farbpalette von hellblau bis tiefviolett, ferner in Weiß, Rosa und Weinrot. Eine weißblühende Form ist bereits seit 1827 bekannt.
Seit dem 17. Jh. gelangten aus dem etwa 68 Arten umfassenden Mannigfaltigkeitszentrum der Gattung im Nordosten der USA und im angrenzenden Kanada in zunehmendem Maße meist hochwüchsige, spätsommer- und herbstblühende nordamerikanischeAster-Arten nach Europa. Wegen ihrer großen Formenmannigfaltigkeit, den vielen Übergangsformen und Hybriden gehört diese Gruppe, wie schon Ascherson 1864 schreibt, »zu den schwierigsten des Pflanzenreichs«. Selbst Linnaeus kannte sich, nach dem Urteil des amerikanischen Botanikers Asa Gray (1882), nicht besonders gut in den Aster-Arten aus. Diese Schwierigkeiten führten nicht nur zu recht unterschiedlichen Auffassungen in der Artabgrenzung, sondern auch zu manchen Fehlbestimmungen, was die Untersuchungen zur Einführungsgeschichte erschwert.
Als erste kam aus den damaligen französischen Kolonien im heutigen Kanada um 1620 – zusammen mit anderen Stauden dieser Region – die Herzblättrige Aster (A. cordifolius L.) nach Paris. Vermutlich hat es sich bei der 1623 für den Garten von Jean und Vespasian Robin angegebenen Aster Americanus flore violaceo um diese Art gehandelt, welche dann 1635 von Jacques Cornut als Asteriscus latifolius autumnalis beschrieben und abgebildet wurde. Von Frankreich aus gelangte sie recht bald auch in andere Länder. 1629 erhielt John Tradescant (um 1575–1638) in England von »Mr. Robin« eine Aster, vielleicht diese Art, die dann 1634 in seinem Garten als Aster coeruleus serotinus fruticans erscheint. In Deutschland blühte sie um 1650 in Braunschweiger Senatorengärten unter dem Namen Aster Americanus latifolius (Chemnitius 1652), und 1651 war sie auch im herzoglich braunschweigischen Garten zu Hessem vertreten. In Schlesien trat sie um 1700 als Gartenpflanze in Erscheinung (Schube 1911). In Berlin und Brandenburg, wo die Art 1663 und 1684 noch nicht genannt wird, läßt sie sich erst 1736 nachweisen. Im 18. Jh. war die Herzblättrige Aster bereits weit verbreitet, z.B. 1790 in den Gärten von Leipzig sehr häufig (»valde frequens«). Auch im 19. Jh. blieb sie eine häufige Gartenzierpflanze, und gegen Ende des Jhs. entstand eine Reihe von Namensorten. Heute ist diese Art aber nur noch selten zu sehen.
Die Kleinblütige Aster (A. tradescantii L.) wurde zuerst in England von John Tradescant d. Ä. kultiviert. Er war ein Abonnent der Virginia Company und erhielt durch sie amerikanische Pflanzen. Die Liste seines Gartens in Lambeth bei London von 1656 zählt rd. 40 solcher Arten auf, darunter auch diese Aster. 1640 wird sie als Aster Virginianus, serotinus angustifolius parvo albente flore von dem Londoner Botaniker John Parkinson in dessen Theatrum botanicum aufgeführt. Von England aus kam sie alsbald auf das europäische Festland, zuerst in die Niederlande (Leiden) und von dort aus auch in andere Länder. So enthält das Herbar des seit 1625 in Dänemark ansässigen Joachim Burser eine kleinblütige Aster, die er unter dem Namen Virga aurea Virginiana aus dem Botanischen Garten Leiden erhalten hatte. 1651 wuchs sie als Aster Americanus multifloria im herzoglich braunschweigischen Garten zu Hessem, und 1663 führt sie Elsholtz in seiner Flora Marchica als Bellis Indica fruticescens, »Staudige Maßlieben aus Indien« auf. In seinem Gartenbaubuch (1684) finden wir sie unter den winterharten Stauden. Elsholtz schreibt dazu, daß sie Caspar Bauhin noch nicht bekannt gewesen sei. »Sie wächset Manneshoch/blühet spät in dem Herbst: die Blätter an der Blume sind weiß/ihre inwendigen Fasern aber gelbe.« Im 18. Jh. war die Art in Deutschland bereits sehr verbreitet und selbst in dem abgelegenen oberlausitzer Städtchen Lauban in einigen Gärten vorhanden (Gemeinhardt 1724). 1769 bezeichnet sie Gleditsch als »Das staudige spätblühende virginische Sternkraut des Tradescantes mit sehr kleinen weißlichen Blüten.« Von den Gärten aus, wo die Art auch im 19. Jh. noch regelmäßig anzutreffen war, drang sie in die heimische Vegetation ein und wurde ein Bestandteil von Staudenfluren in Flußtälern und an Bahnböschungen. 1864 war sie in Brandenburg »hie und da, besonders an der Elbe, in Mengen verwildert und vollständig eingebürgert«. Aus den Gärten hingegen ist die Art heute weitgehend verschwunden und nur hier und da noch in einem Bauerngarten anzutreffen. Neuerdings gibt es Zweifel an der Existenz der echten A. tradescantii in Europa. Die hiesigen Einbürgerungen hält man für kleinblütige Formen von A. lanceolatus Willd., was der näheren Klärung bedarf.
Einige Aster-Arten aus den nordöstlichen Staaten der heutigen USA wurden gegen Ende des 17. Jhs. zuerst in die Niederlande eingeführt. 1686 kam im Botanischen Garten in Leiden erstmals die Glattblatt-Aster (A. novi-belgii L.) zur Blüte, angezogen aus Samen, die der Arzt Johann Hieronymus Kerfpyl aus Neu-Belgien, den ehemals niederländischen Besitzungen bei New York, dorthin gesandt hatte. Diese Art ist in Nordamerika eng auf ein schmales Areal entlang der Atlantikküste beschränkt. Der aus Halle/Saale stammende damalige Direktor des Botanischen Gartens Leiden Paul Hermann (1640–1695) beschrieb die Art 1687 als Aster Novi Belgii latifolius umbellatus, floribus dilute violaceis. Schon um 1700 war diese Aster in Schlesien, 1735 in Leipzig, 1736 in Trebnitz bei Seelow und 1746 in Berlin als Zierpflanze anzutreffen. 1790 heißt es für Leipzig, daß sie dort nunmehr in großer Menge gezogen werde und die Gärten schmücke. Auch fernerhin blieb die Glattblatt-Aster in Deutschland eine häufige Gartenblume, die Mitte des 19. Jhs. hier und da an den Ufern und Zäunen verwildert war. Seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. entstand aus dieser, schon von Natur aus variablen Art durch Auslese und Kreuzungen, besonders in England, eine große Zahl von Gartensorten nicht nur in den ursprünglichen Blautönen, sondern auch in verschiedenen Abstufungen von Rosa und Rot sowie in Weiß.
Aus einer spontanen Kreuzung zwischen der Glattblatt-Aster und der im Laufe des 18. Jhs. eingeführten Lanzettblättrigen Aster (A. lanceolatus Willd.) ging bereits im 18. Jh. eine sehr vitale Hybride hervor, welche 1787 von Scholler als A. salicifolius (nomen illeg.) und 1803 von Willdenow als A. salignus beschrieben wurde. Diese Weiden-Aster war bereits 1787 im Elbtal bei Barby in Mengen verwildert und hat sich inzwischen auch in anderen Flußtälern Mitteleuropas und darüber hinaus eingebürgert. Als Zierpflanze ist sie hingegen heute kaum noch zu finden.
Ende des 17. Jhs. erschien auch die im östlichen und mittleren Nordamerika heimische Rauhblatt-Aster (A. novae-angliae L.) in den Niederlanden. Im Garten des Herrn von Block wurde sie aus Samen gezogen, der aus dem damals Neu-England genannten Gebiet an der Ostküste der heutigen USA nördlich von New York gekommen war. In dem 1698 (postum) erschienenen Paradisus Batavus von Paul Hermann erfolgte die erste Beschreibung als Aster novae Angliae altissimus, hirsutus, floribus amplis, purpureo-violaceis. Sehr bald gelangte sie auch nach Deutschland, wo sie unter der angegebenen (z.T. auch leicht abgewandelten bzw. verkürzten) Phrase z.B. 1718 in Nürnberg, 1724 in Lauban, 1735 in Leipzig, 1736 in Trebnitz bei Seelow, 1744 in Frankfurt/Oder und 1746 in Berlin nachweisbar ist. 1773 beschrieb sie Gleditsch als »Die hohe raue spätblühende Sternkrautstaude aus Neuengland, mit großen purpurfarbenen Blumen. Unter allen Sternkräutern ist diese Art bey uns die höchste und ansehnlichste, welche ihre überaus schönen Blumen fast zuletzt bringt, und die Blüte bis zu den stärksten Nachtreifen fortsetzet.« 1790 wird aus Leipzig berichtet, daß sie dort in großer Fülle (»copiose«) angebaut werde. Seit 1812 ist auch eine Form mit rosaroten Blüten (var. ruber bzw. rosea) bekannt. Die eigentliche Züchtung setzte erst in der 2. Hälfte des 19. Jhs. ein und hat seitdem zu einer großen Zahl von schönen Gartensorten mit einer Farbskala von Blau über Lilarosa bis Karminrot geführt.
Etwa zugleich mit der Rauhblatt-Aster kam auch die im atlantischen Nordamerika weitverbreitete Kissen-Aster (A. dumosus L.) nach Europa, wahrscheinlich zuerst ebenfalls aus Neu-England. Darauf verweist der von Paul Hermann gegebene Name Aster novae angliae, linearis foliis, chamaemeli floribus. 1705 beschrieb sie der Londoner Arzt und Botaniker Leonhard Plukenet in seinem Amaltheum botanicum als Aster americanus multiflorus, flore albo bellidis, disco luteo. Während die Abbildung in Hermanns Paradisus noch die Wildform zeigt, stellt die Abbildung bei Plukenet bereits eine frühe Kulturform dar. Im Laufe des 18. Jhs. breitete sich die Art auch in Deutschland aus, war aber wohl nicht ganz so häufig wie A. novae-angliae. 1773 nennt sie Gleditsch »Das späte Sternkraut aus Neuengland, mit sehr feinen und schmalen Blättern und kleinen weißen Blümgen« und schreibt weiter, sie sei »eine schöne kleinblütige und feinblättrige Art des Sternkrautes, von mittlerer Größe, welche später blüht«. Auch im 19. Jh. war A. dumosus in ihren alten Kulturformen mit relativ kleinen weißen oder bläulichen Blütenkörbchen noch allgemein, wenn auch nicht überall, in Gartenkultur. Die züchterische Weiterentwicklung setzte erst gegen Ende des 19. Jhs. ein, und zwar zuerst in England, wenig später auch in Deutschland. Dabei entstand durch Einkreuzung vor allem der A. novi-belgii-Sorten eine Vielzahl von größerblütigen und farbkräftigeren Sorten in blauen, violetten, roten und weißen Farbtönen. Die Wildart und ihre frühen Kulturformen sind dagegen heute kaum noch zu sehen.
Zu den Astern, die bereits Ende des 17. Jhs. nach Europa kamen, gehört auch die Rotstengel-Aster (A. puniceus L.), eine hochwüchsige Staude mit kräftigem, oft rötlichem Stengel und blauvioletten Zungenblüten aus dem östlichen Nordamerika. Erstmals erscheint sie 1698 im Paradisus Batavus als Aster americanus, latifolius, puniceis caulibus. Im 18. und 19. Jh. war sie dann auch in Deutschland eine recht verbreitete Gartenzierpflanze (z.B. 1724 in Lauban, 1744 in Frankfurt/Oder, 1746 in Berlin). Heute ist sie bei uns jedoch fast völlig verschwunden und konnte sich auch als Neophyt nicht etablieren.
Im Laufe des 18. Jhs. trafen zahlreiche weitere nordamerikanische Staudenastern in Europa ein. Von ihnen sei hier nur die Myrten-Aster (A. ericoides L.) erwähnt, welche zuerst 1732 von Johann Jacob Dillenius (1687–1747) im Hortus Elthamensis beschrieben und abgebildet worden ist. Nach Asa Gray (1882) gehört die Pflanze des Hortus Elthamensis zu der nahe verwandten A. multiflorus Aiton, während die echte A. ericoides sich frühestens 1753 in Uppsala nachweisen läßt. Heute werden diese zeitweilig unterschiedenen Arten jedoch wieder in einer Art zusammengefaßt. Seit Mitte des 18. Jhs. erscheint diese Art auch in deutschen Gärten, und 1790 kam sie in den Gärten von Leipzig bereits in großer Menge vor. Obwohl in der 2. Hälfte des 19. Jhs. durch Auslese mehrere Sorten mit weißen, zartlila und hellvioletten Blüten entstanden waren, ist die Myten-Aster heute nur noch selten in Gärten zu sehen. Neuerdings wird sie aber von Gartenbaubetrieben wieder verstärkt als Schnittblume kultiviert (auch unter Glas). Ihre blühenden Zweige dienen als Füllwerk bei bunten Blumensträußen.
Im 19. Jh. war ein großer Teil der nordamerikanischen Stauden-Astern auch in deutschen Gärten vorhanden. 1808/12 gab es im Berliner Botanischen Garten 55 derartige Sippen, und 1894 zählt das Vademecum Botanicum Anton Karschs 42 nordamerikanische, in Deutschland kultivierte Aster-Arten auf. Wenn auch manche von ihnen über botanische Gärten nie hinausgekommen sind, so befanden sich doch viele in allgemeiner Gartenkultur. Die meisten von ihnen sind inzwischen wieder verschwunden oder lediglich noch hier und da relikthaft anzutreffen, und nur die wenigen oben aufgeführten Arten gehören heute, züchterisch weiterentwickelt und verbessert, zu den häufigen Gartenzierpflanzen Mitteleuropas.
Von den zahlreichen ostasiatischen Aster-Arten hat lediglich die aus Westchina und dem Nordwesthimalaya stammende Frühlings-Aster (A. tongolensis Franch.) eine größere Bedeutung als Gartenzierpflanze erlangt. Die Art wurde erst Ende des 19. Jhs. in der Nähe des Ortes Tongolo in der chinesischen Provinz Szetschuan von einem französischen Pflanzensammler entdeckt und 1896 von dem französischen Botaniker Adrien René Franchet beschrieben. 1901 kam die Pflanze auch nach Deutschland, lief hier aber noch lange Zeit unter dem späteren Synonym A. subcoeruleus S. Moore. 1932 waren durch Auslese mehrere Sorten entstanden, darunter auch die noch heute bewährte Sorte ‘Wartburgstern’ mit großen hellblauvioletten Blüten.