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Centranthus ruber (L.) DC. Rote Spornblume

Die im Mittelmeergebiet und angrenzenden Regionen an Felswänden und Mauern wachsende Rote Spornblume kam um die Mitte des 16. Jhs. als Zierpflanze nach Mitteleuropa. Gessner bezeichnet sie 1561 als Limonium Monspeliensium, was auf eine Einfuhr aus Südfrankreich (Montpellier) hindeutet, doch ist sie sicherlich auch aus Italien nach Deutschland gebracht worden. Jeder Autor bezeichnete die Pflanze damals anders. 1586 führen Matthiolus/Camerarius 6 verschiedene Namen auf: Phu peregrinum, Phu latifolium, Valeriana rubra, Polemonii species, Been rubrum und Ocymastrum Valerianthon. Von diesen setzte sich schließlich die Bezeichnung Valeriana rubra durch, die auch von Bauhin 1623 bevorzugt und von Linnaeus 1753 ebenfalls verwendet wurde. 1805 nahm Augustin Pyramus de Candolle die Art aus der Gattung Baldrian heraus und schuf die neue Gattung Centranthus (zu gr. kéntron, »Sporn« und ánthos, »Blume«, nach dem spornartigen Fortsatz der Blütenkrone).

1561 war die Spornblume in den deutschen Gärten noch eine Seltenheit, breitete sich jedoch in den folgenden Jahrzehnten allmählich aus. Aber noch 1594 fehlte sie in den Lausitzer Gärten. Erst im 17. Jh. war sie dann überall vorhanden. 1613 brachte der Hortus Eystettensis eine schöne farbige Abbildung, und zwischen 1607 und 1630 gelangte sie als Valeriana rubra, Polemonii altera species Dodonaei auch in den herzoglich braunschweigischen Garten zu Hessem. 1663 verzeichnete Elsholtz die Art als Gartenpflanze für Berlin und Brandenburg. In seinem Gartenbaubuch widmete er dem »Roth Baldrian« dann einen eigenen Abschnitt, und zwar im Kapitel »Schirm=Gewächß von Blumwerck«. Nach einer kurzen Beschreibung gibt er Kulturhinweise: »Dieser fremde Baldrian/wenn er aus Samen gezielet [gezogen] wird/blühet er schwerlich das erste Jahr: man setzet ihn aber bey/so kommen seine rothe Blumen folgendes Jahr im Junio herfür. Sonst zerreisset man die Nebenschosse durch die Wurtzel/und machet daraus neue Pflantzen/welches bei uns am gebräuchlichsten.« Die weißblühende Form, wie sie im Heimatgebiet der Art hier und da auftritt, wird zuerst 1672 von dem englischen Botaniker Robert Morison erwähnt. Im 18. Jh. erscheint sie dann auch in deutschen Gärten. So führt sie Gleditsch 1737 aus dem Ziethenschen Garten in Trebnitz bei Seelow als Valerianoides flore albo auf, während die rote Form dort als Valerianoides Knautii bezeichnet wird. 1773 schreibt Gleditsch über den »Breit- und schmalblättrigen Meer-Baldrian mit rothen oder weißen Blumen«, diese Art wolle »mit ihren Abänderungen unter guten Sammlungen von Staudengewächs mit vielem Fleiß unterhalten werden«. In der Tat ist diese mediterrane Staude in manchen Gegenden Mitteleuropas klimabedingt nicht besonders wüchsig, in Deutschland zwar ziemlich verbreitet, aber keineswegs überall häufig.

»Kaiserkron und Päonien rot…«

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