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Convolvulus tricolor L. Dreifarbige Winde

Das Verbreitungsgebiet dieser einjährigen Winden-Art mit nicht windenden Stengeln und dreifarbigen Blüten (außen blau, Mitte weiß, Schlund gelb) erstreckt sich von den Azoren über Portugal und das westliche und zentrale Mittelmeergebiet bis hin nach Dalmatien und Griechenland. Um 1620 sandte der niederländische Pflanzensammler Guillaume Boel von Spanien aus Samen dieser Pflanze nach England. Dort wurde sie von dem Gartenliebhaber William Coys in North Ockendon angezogen und 1621 von John Goodyer erstmals beschrieben. Ihre Samen gelangten alsbald auch an andere Gärten sowohl in England als auch im Ausland. 1623 kultivierten sie Jean und Vespasian Robin in Paris als Convolvulus Lusitanicus, flore cyaneo, und im gleichen Jahr verzeichnete sie der Baseler Botaniker Caspar Bauhin in seinem Pinax als Convolvulus peregrinus coeruleus folio oblongo, während sie der Engländer John Parkinson 1629 in seinem Paradisus als Convolvulus coeruleus minor hispanicus aufführte. Schon vor 1630 kam sie dann unter der Bezeichnung Convolvulus coeruleus Hispanicus in den herzoglich braunschweigischen Garten zu Hessem. Als Convolvulus non Convolvulus wuchs sie 1655 im herzoglich schleswigschen Garten zu Gottorf. 1663 registrierte sie Elsholtz in Berlin in seiner Flora Marchica unter dem Bauhinschen Namen. Die Art war auch ein beliebter Gegenstand der niederländischen und flämischen Blumenmaler des 17. Jhs., da ihre blaue Farbe eine Art Kontrapunkt zu den roten und gelben Farben der anderen Blüten bildete. Auch in dem 1680 erschienenen Neuen Blumenbuch von Maria Sybilla Merian tritt sie in Erscheinung, und zwar unter dem Namen »blauer Bindling«.

In Deutschland breitete sich die Art nunmehr rasch aus. Zu der Normalform mit blauen Blüten trat Anfang des 18. Jhs. eine Form mit weißen Blüten, welche beide z.B. 1724 in dem oberlausitzer Städtchen Lauban, 1736 in Trebnitz bei Seelow und 1746 in Berlin vorhanden waren. Im 19. Jh. entstanden weitere Formen mit violetten, dunkelblauen, purpurblauen und leuchtendrosa Blüten, doch ist in den Gärten heute fast nur noch die ursprüngliche blaue (dreifarbige) Form zu sehen, vor allem als Bestandteil bunter Sommerblumenmischungen.

»Kaiserkron und Päonien rot…«

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