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Colutea arborescens L. Blasenstrauch


Colutea arborescens L. Blasenstrauch, Matthiolus/Bauhin 1598

Der Gemeine Blasenstrauch, gekennzeichnet durch seine stark aufgeblasenen Hülsen, ist im Mittelmeergebiet beheimatet. Im Norden reicht sein natürliches Verbreitungsgebiet bis nach Südwestdeutschland (Kaiserstuhl). Schon bei dem griechischen Autor Theophrast erscheint ein Strauch kolutea, bei dem es sich wahrscheinlich um den Blasenstrauch gehandelt hat. Jedenfalls übernahmen die Botaniker des 16. Jhs. den antiken Namen für diese Art als Colutea Theophrasti. 1561 war er in den deutschen Gärten weit verbreitet. Er diente nicht nur als Zierstrauch, sondern wegen der abführenden Wirkung seiner Blätter und Samen auch als Arzneipflanze. So verzeichnet ihn z.B. der pomesanische Bischof Johann Wigand in seinem 1583 geschriebenen Pflanzenverzeichnis als Gehölz der ost- und westpreußischen Gärten und vermerkt dazu, daß seine Blüten von den Mädchen für Kränze, die Blätter aber von den ärmeren Leuten anstelle von Sennes verwendet würden. Vom 16. bis ins 18. Jh. bezeichnete man seine Blätter vielfach als Wilde oder Deutsche Sennesblätter und gebrauchte sie als Abführmittel für Mensch und Vieh sowie als Blutreinigungsmittel. Später diente der Blasenstrauch nur noch als Zierstrauch und fand eine ausgedehnte Verwendung in den Landschaftsparken. »Er war einer mit von den ersten Sträuchern, welche den englischen Partien eine Zierde gaben, und wird noch bis jetzt mit allgemeinem Beifall in dieselben aufgenommen«, heißt es 1799 in einer Beschreibung des Parkes Machern bei Leipzig. Obwohl der Berliner Dendrologe Carl Bolle die »Knallschote« um 1900 bereits zu den altmodischen Gartenpflanzen rechnete, ist der Blasenstrauch auch heute noch des öfteren in Park- und Grünanlagen, Vorgärten und Gehölzpflanzungen in der Landschaft zu sehen und in Süd- und Mitteldeutschland auch in sonnigen Trockenwäldern und Gebüschen verwildert.

»Kaiserkron und Päonien rot…«

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