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Coreopsis L. Mädchenauge


Coreopsis tinctoria Nutt. Färber-Mädchenauge, Bailey 1900

Von den etwa 120 einjährigen und staudigen Arten der Gattung Coreopsis sind die meisten in den Prärien des mittleren und südlichen Nordamerikas beheimatet. Von diesen kamen rd. 20 Arten als Zierpflanzen nach Europa. Als erste staudige Coreopsis-Arten trafen C. auriculata L., C. alternifolia L. und C. tripteris L. gegen Ende des 17. Jhs. in England ein, und zwar wurden sie von dem nach Nordamerika entsandten englischen Pflanzensammler John Baptist Banister an den Oxforder Botanik-Professor Robert Morison geschickt. In dem 1699 postum veröffentlichten 3. Teil seiner Pflanzenkunde erscheinen sie unter dem Oberbegriff Chrysanthemum virginianum. Wenig später kam auch C. verticillata nach England, von dem Londoner Arzt und Botaniker Leonhard Plukenet 1700 als Chrysanthemum maximum, scabiosae tenuissime divisis foliis ad intervalla confertis bezeichnet. C. lanceolata L. wurde von dem professionellen englischen Pflanzensammler Mark Catesby (1682–1749) eingeführt. Sie blühte erstmals 1725 in James Sherards Garten in Eltham bei London. C. tripteris bezeichnet Gleditsch 1773 »Die hohe virginische unächte Goldruthenstaude« und nennt als ihre Vorzüge »eine Menge goldgelber Blumen, welche dunkelbraune Scheiben und nebst einem guten Ansehen auch einen sehr angenehmen Violengeruch haben«. Das auch jetzt noch in unseren Gärten vielfach anzutreffende Quirlblättrige Mädchenauge (C. verticillata L.) aus den südöstlichen USA gelangte offenbar erst in der 2. Hälfte des 18. Jhs. nach Deutschland. 1779 wurde es von der Handelsgärtnerei Buek in Hamburg angeboten. 1799 wuchs es im Park Machern bei Leipzig und 1808 im Botanischen Garten Berlin. Im 19. Jh. war es dann schon weit verbreitet. Durch Auslese entstanden verschiedene Sorten mit größeren Blüten und strafferen Stengeln (cv. ‘Grandiflora’) sowie auch nur 25 cm hoch werdende Zwergformen.

Die in unseren Gärten häufigste staudige Coreopsis-Art dürfte heute das Großblütige Mädchenauge (C. grandiflora Hogg ex Sweet) sein. Diese im mittleren Westen bis hin nach Florida, Texas und New Mexico heimische Art wurde 1821 in England eingeführt und kam um 1840 auch nach Deutschland. Die Züchtung entwickelte von dieser schönen Zierpflanze eine ganze Reihe von großblumigen und lange, z.T. auch gefüllt blühenden, vielfach polyploiden Sorten, so z.B. die 1939 entstandene Sorte ‘Badengold’ und die samenvermehrbare Sorte ‘Tetragold’.

Das in den Flußtälern der südlichen Prärien Nordamerikas heimische einjährige Färber-Mädchenauge (C. tinctoria Nutt., syn. Calliopsis tinctoria (Nutt.) DC.) war 1819 von dem Botaniker Thomas Nuttall (1768–1859) am Red River gefunden worden. 1821 brachte es der Legationsrat Greim aus Nordamerika mit in den Berliner Botanischen Garten, und 1823 wurde es auch in England eingeführt. In der Schweiz bot 1836 der Kunstgärtner Theodor Froebel in Zürich Coreopsis tinctoria, »das schöne Gesicht«, als neue und schönblühende Sommerblume an, das Samentütchen zu 1 Batzen, dazu eine »flore bruneo, ganz dunkelbraun ohne gelb; neu und sehr schön«. In Deutschland wurde die Art sehr schnell zu einer beliebten und häufig gezogenen Sommerblume. Bereits 1855 gab es mehrere Farbsorten und auch eine gefüllte Form. Auch heute noch ist die Art vielfach in den Gärten zu sehen, wenn auch wohl nicht mehr ganz so häufig wie im 19. Jh. Eine weitere einjährige Coreopsis-Art, die etwas höhere C. basalis (Otto et A. Dietr.) Sidney Fay Blake (1892–1859) aus Texas kam 1825 an den Botanischen Garten in Berlin und wurde dort von dem Garteninspektor Friedrich Otto und dem Kustos Albert Dietrich als Calliopsis basalis beschrieben, war dann aber meist unter dem Synonym Calliopsis drummondii im Handel. Auch von dieser Art entwickelte die Züchtung mehrere Sorten in braunroten bis gelben Farbtönen.

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