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Consolida (DC.) S. F. Gray Feldrittersporn


Consolida ajacis (L.) Schur Garten-Feldritter­sporn, Tabernaemontanus 1588/1591

Die 40-50 Arten der Gattung Consolida sind einjährige Kräuter, die von Natur aus in Steppenrasen und Felsfluren wachsen, aber auch als Unkräuter in Getreidefeldern vorkommen.

Der im Mittelmeergebiet heimische Garten-Feldrittersporn (C. ajacis (L.) Schur = C. ambigua (L.) P. W. Ball et Heyw.) kam im 16. Jh. als Zierpflanze aus Italien nach Mitteleuropa. 1552 erwähnt ihn Rembert Dodonaeus als Delphinium, »Zam Rittersporn«, und 1561 führt ihn Konrad Gessner unter dem Namen Delphinium Consolidam regalem vulgo dictam als Pflanze der deutschen Gärten auf. Um 1570 war dieser »Welsche Rittersporn« im Leuschnerschen Garten in Meißen in 3 Formen vertreten, und diese drei Farbsorten (fleischfarben, weiß und purpurbraun) waren auch 1594 in den Lausitzer Gärten vorhanden. Im selben Jahr zog der Breslauer Arzt Laurentius Scholz in seinem Garten bereits 5 verschiedene Sorten, darunter eine mit gefüllten Blüten. Am Ende des 16. Jhs. war der Garten-Feldrittersporn in Deutschland bereits weithin verbreitet. Im 17. Jh. nahm die Zahl der Sorten weiter zu. 1613 wurden im Hortus Eystettensis bereits 8 Sorten mit gefüllten Blüten in verschiedenen Farben abgebildet. Ende des 18. Jhs. fehlte die Art in kaum einem Garten. So schreibt z.B. Johann Christian Gottlieb Baumgarten (1765–1843) in seiner Flora Lipsiensis 1790, die Art wachse in allen Gärten der Vorstädter und der Landleute und schmücke die Gärten wegen der verschiedenen Farben geschmackvoll. Im 19. Jh. setzte dann die Züchtung ein, die vor allem durch Auslese weitere, vor allem noch reichblütigere Sorten hervorbrachte, darunter auch den Hyazinthen-Rittersporn mit stärker gefüllten Blüten und sehr dichten und langen Blütenständen.

Neben dieser Art wurde offenbar seit dem 16. Jh. auch der ähnliche Spanische Feldrittersporn (C. hispanica Greuter et Burdet, syn. C. orientalis (Gay) Schrödinger) aus Spanien, Algerien, Südosteuropa und Vorderasien als Gartenpflanze verwendet, in der Benennnung aber meist mit C. ajacis zusammengeworfen. Er unterscheidet sich vom Garten-Feldrittersporn vor allem durch kürzere Sporne und rötlichbraune Samen. Noch Mitte des 19. Jhs. für Brandenburg als Zierpflanze angegeben, wurde er damals in die Züchtung der heutigen Gartensorten einbezogen.

Aber auch der heimische, als Unkraut auf kalkreichen, lehmigen Äckern wachsende wenigblütige Gemeine Feldrittersporn (C. regalis S. F. Gray) ist seiner hübschen Blüten wegen hier und da in die Gärten geholt worden. Im Hortus Eystettensis (1613) werden 4 Farbsorten dieser Consolida regalis Arvensis abgebildet, darunter eine mit roten gefüllten Blüten. Im vorigen Jh. ebenfalls züchterisch weiterentwickelt, gab es um 1930 von dieser Art 4 verschiedene, durchweg gefüllte Sortengruppen als einjährige Zierpflanzen. Wegen ihrer sich bis zum Spätherbst hinziehenden Blütenfolge wurden sie damals als schönste Rittersporne für Einfassungen gepriesen. Heute sieht man diese Art nur noch selten in den Gärten, wie auch der einjährige Garten-Feldrittersporn längst nicht mehr so häufig gezogen wird wie in älteren Zeiten.

Linnaeus hatte 1753 die einjährigen Feldrittersporne in die Gattung Delphinium einbezogen, und in dieser Gattung wurden sie dann zumeist bis in das 20. Jh. hinein geführt. Neuerdings aber hat man sie wieder, wie von einigen Autoren in der Mitte des 19. Jh. gehandhabt, der von Samuel Frederick Gray (1766–1828) 1821 begründeten Gattung Consolida zugewiesen. Der englische Botaniker Gray griff damit einen alten vorlinnéischen Pflanzennamen (zu lat. consolidare, »verfestigen, stärken«) auf, der im 16. und 17. Jh. für verschiedene wundheilende Pflanzen benutzt wurde, u.a. auch für den Günsel (Ajuga), die Beinwell (Symphytum) und einige Greiskraut- (Senecio)- Arten.

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