Читать книгу »Kaiserkron und Päonien rot…« - Heinz-Dieter Krausch - Страница 57
ОглавлениеClarkia Pursh Clarkie, Sommerfuchsie
Die heute in unseren Gärten und Grünanlagen als bunte Sommerblumen häufig kultivierten Clarkien aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) gehören zu C. pulchella Pursh und C. unguiculata Lindl. (C. elegans Dougl.) bzw. sind Hybriden zwischen diesen beiden Arten.
Die erstgenannte Art stammt aus dem Nordwesten der USA und dem angrenzenden Kanada und wurde 1814 von dem aus Großenhain in Sachsen stammenden Botaniker Friedrich Traugott Pursh (1774–1820) in dessen Flora von Nordamerika beschrieben und nach Captain William Clark benannt, welcher zusammen mit Meriwether Lewis von 1804 bis 1806 eine erste transkontinentale Forschungsreise durch die Vereinigten Staaten unternommen hatte. 1826 wurde C. pulchella als Zierpflanze nach England eingeführt, von wo sie alsbald nach Deutschland gelangte. Mitte der 1830er Jahre gab es von dieser purpurrot blühenden Art auch eine Form mit weißen Blüten.
Die zweitgenannte Art, in Kalifornien beheimatet, gehörte zu der großen Zahl von Pflanzen, die der schottische Botaniker David Douglas von einer seiner Sammelreisen in das westliche Nordamerika mit nach England brachte, wo sie 1832 im Garten der Royal Horticultural Society gezogen wurde. Douglas nannte sie C. elegans, unter welchem Namen sie dann lange Zeit hindurch in der Literatur erscheint. Da aber der französische Botaniker Jean Louis Marie Poiret (1755–1834) diesen Namen für C. pulchella verwendete und es dadurch zu Verwirrungen kam, gilt jetzt der von dem Londoner Botanik-Professor John Lindley geprägte Name C. unguiculata (»genagelt«; von der Form der Kronblätter). 1834 befand sich die Art auch schon in deutschen Gärten und war allgemein bekannt. »Obgleich wir diese schöne Pflanze erst seit einigen Jahren in Deutschland haben«, heißt es 1837 in der 5. Auflage von Wredows Gartenfreund, »so besitzen wir doch von ihr schon sehr schöne Spielarten«. Neben der lilafarbenen Stammart gab es vor allem einfache und gefüllte fleischfarbene Sorten mit kerzenartigen Blütenständen. Durch Auslesen und Kreuzungen zwischen beiden Arten entstanden in der Folgezeit vor allem in England weitere, insbesondere reich- und großblütige und standfestere, hohe und niedrige Sorten mit einfachen und gefüllten Blüten in zahlreichen Rottönen, Violett und Weiß sowie auch zweifarbig.