Читать книгу Scriptor Praxis: Klassenarbeiten im Fach Mathematik gestalten - Matthias Römer - Страница 21
2.5 Objektivitätskriterien in der schriftlichen Leistungserfassung
ОглавлениеAls wichtigste Eigenschaft der Leistungsmessung, wird häufig die Objektivität genannt. Dies ist die unabhängige und vorurteilsfreie Erfassung bzw. Beurteilung von Leistungen, woraus am Ende eine Aussage resultiert, was ein Lernender tatsächlich an Kompetenzen besitzt.
Hinsichtlich der Objektivität ist zwischen zwei Ebenen zu unterscheiden: der Ebene der Erfassung und der Ebene der Beurteilung und Bewertung. Objektiv sollte eine Erfassung von Leistungen hinsichtlich der Durchführung sein. Das bedeutet, dass es keine Rolle spielt, wer die Leistungserfassung leitet und begleitet. Das zu sichern ist bei schriftlichen Leistungserfassungen wesentlich einfacher der Fall als z. B. bei mündlichen.
Abbildung 5
Die Sicherung der Auswertungsobjektivität, also ob die Bewertung unabhängig von der bewertenden Person ist, bzw. der Interpretationsobjektivität, also ob die Interpretation der Ergebnisse und damit der Rückschluss auf die vorhandenen Kompetenzen, unabhängig von der bewertenden Person ist, ist hingegen etwas schwieriger. Spätestens seit Ingenkamp (1971) weiß man um die Möglichkeiten divergierender Bewertungen identischen Leistungen in Klassenarbeiten, auch im Fach Mathematik. Es ist also hierbei von großer Wichtigkeit Kriterien festzulegen, die die Auswertung und die Interpretation der Leistungen vergleichbar machen und somit einen Schritt in Richtung Objektivität gehen. Eine vollständige Objektivität wird im schulischen Alltag nicht zu gewährleisten sein aber die Rahmenbedingungen können zumindest darauf ausgerichtet werden.
Alle drei Ausprägungen der Objektivität sind abhängig voneinander, sie sind sogar notwendig füreinander; ohne eine objektive Durchführung ist keine objektive Auswertung möglich. Ohne eine objektive Auswertung gibt es keine objektive, respektive sinnvolle Interpretation der Leistungen.